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"Klartext" für die "Sommergespräche": Radiojournalistin Gabi Waldner befragt im Sommer Parteichefs für das ORF-Fernsehen. Hier umrahmt sie SP-Klubchef Josef Cap bei einem ihrer Streitgespräche im Radio-Kulturhaus.

Foto: APA/Radiokulturhaus/JOHANNES CIZEK
Mittwoch bekommt Armin Wolf für die "Sommergespräche 2005" den Robert- Hochner-Preis der Journalistengewerkschaft. Vor wenigen Wochen erfuhr er, dass sie vorerst seine einzigen bleiben.

Wolfs Fragen nervten Kanzler Wolfgang Schüssel sichtlich. Doch für beharrliches Bohren ist auch seine Nachfolgerin bekannt: Radiojournalistin Gabi Waldner (37) führt nun die "Sommergespräche", tat der scheidende Infodirektor Gerhard Draxler kund.

"ZiB"-Redaktion nicht informiert

Offenbar ohne die eigene "ZiB"-Redaktion zu informieren: Ihre Sprecher Danielle Spera und Tarek Leitner protestierten per Aussendung, dass sie aus der APA von der Besetzung erfuhren. Waldner sei eine "erstklassige Interviewerin". Sie machen aber "darauf aufmerksam, dass auch die Innenpolitik-Redaktionen der TV-Information ausgezeichnete Mitarbeiter haben".

Aufwärmrunde "Pressestunde"

Die Kärntnerin kam nach dem Studium von Publizistik und Politikwissenschaft 1996 zum Aktuellen Dienst des ORF-Radios, 1998 in die Innenpolitik. Regelmäßig befragt sie Politiker samstags "Im Journal zu Gast". Seit 2005 lädt sie Politiker oder andere Persönlichkeiten zum Streitgespräch "Im Klartext" ins Radio-Kulturhaus. Aufwärmrunden im Fernsehen dreht Waldner ab 18. Juni in der "Pressestunde".

"Harte Nuss"

Kanzlersprecherin Heidi Glück nannte Waldner im Branchenmagazin Journalist "unbeirrt, hartnäckig, strategisch klug. Man muss bei ihr gut vorbereitet sein." Sonst "ist sie eine harte Nuss".

Von den höheren TV-Chargen wollte "sich keiner in die Nesseln setzen", vermutet ein Radioinsider. Der bürgerliche TV-Chefredakteur und nächste Infodirektor Werner Mück, bis 2005 selbst im Einsatz, signalisiert mit Wolf und nun Waldner mehr Offenheit. (Harald Fidler/DER STANDARD; Printausgabe, 11.5.2006)