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Washington/St. Andrews - Auch Delfine kennen einander beim Namen: Ihre Entsprechung dafür sind Pfeiftöne, die sich aus einer bestimmten Modulation von Frequenzen ergeben. - Das berichtet der britische Zoologe Vincent Janik von der Universität St. Andrews in der Online-Ausgabe der amerikanischen "Proceedings of the National Academy of Sciences" (DOI.Nummer: 10.1073/pnas.0509918103) vom Dienstag.

Janik und Kollegen nahmen die Laute einer weit verbreiteten Delfin-Art, den Großen Tümmlern (Tursiops truncatus), in Floridas Sarasota Bay mit Unterwassermikrofonen auf. Dabei entdeckten sie, dass Tümmler schon im Kindesalter einen individuellen Pfeifton entwickeln und diesen als "Namen" bis ins hohe Alter beibehalten.

Der Versuch

Um sicherzustellen, dass sich die Tiere an ihrem Pfeifton selbst und nicht an ihrer Stimme zu erkennen geben, bereinigten die Forscher die Aufnahmen im Labor von persönlichen Klangeigenarten. Anschließend spielten sie sie den Tümmlern über Lautsprecher vor.

Tatsächlich reagierten neun von 14 Tieren auf die synthetischen Pfeiftöne und wandten ihren Kopf zum Lautsprecher, wenn dieser den Pfeifton eines nahen Verwandten wiedergab. Das heißt, dass Große Tümmler die Identität von anderen am "Namen" erkennen können und nicht an der Stimme, heißt es in den "PNAS". Demnach sind Delfine die einzigen bisher bekannten Tiere, die ebenso wie Menschen unter einander Informationen über ihre Identität austauschen, folgern die Autoren. (APA/dpa)