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Renato Zanella

Foto: APA/Pfarrhofer
Klagenfurt - Das juristische Schauspiel rund um die Kärntner Wörtherseebühne ist um einen Akt reicher. Die Staatsanwaltschaft Klagenfurt hat gerichtliche Vorerhebungen gegen Beinahe-Intendanten Renato Zanella wegen des Verdachtes der falschen Zeugenaussage in einem Zivilverfahren eingeleitet. Das bestätigte Staatsanwalt Helmut Jamnig am Freitag gegenüber der APA. Zanella selbst war vorerst nicht erreichbar.

Zanella war im November 2003 vom Kärntner Landeshauptmann Jörg Haider (B), damals Kulturreferent, als künftiger Intendant der zu schaffenden Festspiele auf der Wörtherseebühne präsentiert worden. Für 2004 erhielt der damalige Ballettdirektor der Wiener Staatsoper einen Konsulentenvertrag, ab Sommer 2005 sollte er für drei Jahre die Intendanz übernehmen. Zanella brachte in Klagenfurt Lucio Dallas Musical "Tosca: Amore disperato" auf die Bühne, die Produktion spielte aber nur einen Bruchteil der hohen Kosten ein und sorgte für heftige Turbulenzen.

Ins Rollen gekommen

Diese eskalierten im Jänner 2005, als Details des Vertrags mit dem künftigen Intendanten bekannt wurden. Zanella erhielt als Konsulent 90.000 Euro Jahresgage plus Spesen, für die hauptberufliche Tätigkeit hatte er ein Jahressalär von 189.000 Euro sowie ein frei verfügbares Spesenkonto von 30.000 Euro ausverhandelt. Dazu wären eine "repräsentative Dienstwohnung" und ein Diensthandy gekommen. Knapp zwei Wochen später verzichtete der Veroneser auf seinen Vertrag, dafür wurde eine Abschlagszahlung von 150.000 Euro vereinbart.

Die finanziellen Troubles der Wörtherseebühne führten in der Folge zur Einsetzung eines U-Ausschusses des Kärntner Landtages, der sich mit den Geldflüssen und der Verwendung der Subventionen befassen sollte und seine Arbeit noch immer nicht abgeschlossen hat. Der Ausschuss lud Zanella mehrmals vor, dieser erschien jedoch nie. Parallel dazu ist der Italiener Zeuge in einem Seebühnen-Zivilprozess in Klagenfurt, wo er bereits zwei Mal ausgesagt hat.

Nächste Vorladung

Auch der U-Ausschuss interessiert sich für die Aussagen Zanellas vor Gericht, laut Ausschussobmann Peter Kaiser (S) hat man Amtshilfe erbeten und die Verhandlungsprotokolle beantragt. Dies sei bereits zugesichert worden. Zudem wurde Zanella für den 16. Mai neuerlich vom Ausschuss vorgeladen - auch wenn man nicht damit rechnet, dass er diesmal kommt.(APA)