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Private Altersvorsorge wird in hier zu Lande immer wichtiger. Laut Studie haben 74 Prozent der Befragten bis spätestens 30 Jahren mit der privaten Vorsorge begonnen.

Foto: APA/dpa/Jens Büttner
London/Wien - "Versicherer werden auch weiter einen wichtigen Beitrag zur privaten Altersvorsorge leisten", meint Christian Sedlnitzky, Vorstandssprecher der Raiffeisen Versicherung, die die Studie von Fessel-GfK in Auftrag gab. Aber immer mehr Menschen in Österreich sorgen auch privat vor. Nur 36 Prozent fühlen sich genügend abgesichert.

Eine deutliche Mehrheit von 89 Prozent der Befragten hat bereits Vorsorge getroffen, lediglich elf Prozent haben nach eigenen Angaben bisher keine Maßnahmen ergriffen. Österreichweit wurden in 2.000 Interviews Internet-User zwischen 18 und 50 Jahre befragt.

Lebensversicherung bleibt Nummer eins

Die meistgenannten Vorsorgeinstrumente sind Lebensversicherungen (53 Prozent), private Pensions-/Rentenversicherung (48 Prozent), Bausparvertrag (46 Prozent), Sparbuch/-Verträge (37 Prozent) oder Haus/Wohnung (36 Prozent). 31 Prozent sorgen mit Wertpapieren - Fonds, Aktien und Anleihen - vor, 22 Prozent nutzen die staatlich geförderte Zukunftsvorsorge. Knapp ein Fünftel (18 Prozent) können auf eine betriebliche Vorsorge wie eine Betriebsrente oder Firmenpension verwiesen, 10 Prozent verfügen über Grundstücke, 5 Prozent über Immobilienfonds. Drei Prozent bauen für ihre Altersvorsorge auf Gold, ein Prozent auf Antiquitäten.

Vorgesorgt wird immer früher

"Bei der staatlich geförderten Zukunftsvorsorge hat sich bei uns das durchschnittliche Abschlussalter in drei Jahren um zehn Jahre von 33 auf 23 Jahre verringert. 45 Prozent der Neuverträge werden mit unter 20-Jährigen abgeschlossen, 2003 lag dieser Wert erst bei 16 Prozent", erklärte Sedlnitzky bei einem Versicherungssymposium in London.

Laut Studie haben 74 Prozent der Befragten bis spätestens 30 Jahren mit der privaten Vorsorge begonnen. 21 Prozent begannen schon vor ihrem 20. Lebensjahr, 28 Prozent bis 25 Jahre, 25 Prozent bis 30 Jahre.

Auf die Frage, welche Vorsorgeprodukte künftig an Bedeutung gewinnen werden, nannten 92 Prozent der Befragten die Pensions- und Rentenversicherungen, gefolgt von der Gesundheitsvorsorge und Vorsorgeuntersuchung (69 Prozent) und der staatlich geförderten Zukunftsvorsorge (57 Prozent). An vierter Stelle liegen betriebliche Vorsorgeprodukte (51 Prozent).

West-Ost-Gefälle

Doch mit der Vorsorge steigt offenbar auch das Bewusstsein, man sollte noch mehr tun: Nur 36 Prozent fühlen sich mit den bereits getroffenen Maßnahmen gut abgesichert. Hier gibt es deutliche Unterschiede zwischen den Bundesländern: Während sich Vorarlberger mit 52 Prozent im Österreich-Vergleich am besten abgesichert fühlen, liegen die Wiener mit 29 Prozent am anderen Ende der Skala.

55 Prozent jener, die bereits vorgesorgt haben, wollen noch weitere Maßnahmen treffen. Am meisten genannt werden geplante Engagements in Immobilien, Pensions- und Rentenversicherungen sowie Wertpapiere.

Knapp drei Viertel jener, die noch nicht privat vorsorgen, wollen dies noch tun. Am häufigsten genannt wurden in dieser Gruppe private Pensions- und Rentenversicherung, Lebensversicherungen, eigene Wohnung/Haus, die staatlich geförderte Zukunftsvorsorge sowie Sparverträge und Bausparer.

Fast die Hälfte wendet bis zu 90 Euro monatlich für die Vorsorge auf, 25 Prozent bis zu 150 Euro und 22 Prozent mehr als diesen Betrag. Die durchschnittliche Versicherungsprämie liegt bei der Raiffeisen Versicherung heute bei 98 Euro monatlich. Das ist mehr als doppelt so viel wie vor zehn Jahren, als dieser Wert bei 46 Euro lag.

Die zur UNIQA-Gruppe zählende Raiffeisen Versicherung steigerte 2005 ihr Prämienvolumen (einschließlich prämiengeförderter Zukunftsvorsorge) um 22 Prozent auf 976 Mio. Euro. Sedlnitzky führt das Wachstum auf eine überdurchschnittliche Nachfrage in der Lebensversicherung und deutlichen Steigerungen in der Schaden-/ Unfallversicherung zurück. (APA)