Mobile Unternehmensanwendungen, die Mitarbeitern eine ortsunabhängige Bearbeitung ihrer Aufgaben erlauben, sparen Kosten und steigern Produktivität sowie Mitarbeiterflexibilität, geht aus einer Studie des Marktforschers Arthur D. Little und des schwedischen Telekomausrüsters Ericsson, hervor. In Österreich gibt es zwar einen Trend zu Mobilität, "echte" Mobilität ist aber noch nicht Realität, geht aus einer anderen Studie hervor, die vom Linzer Marktforschungsinstitut market im Auftrag des US-Computerherstellers Hewlett Packard (HP) durchgeführt wurde.

Fix

Mobile Geräte seien zwar weit verbreitet, derzeit aber überwiegend an fixen Arbeitsplätzen im Einsatz, geht aus dieser heute, Donnerstag, präsentierten HP/market-Studie hervor, bei der knapp 1.800 Personen ab 18 Jahren im Februar und März telefonisch über ihr mobiles Nutzungsverhalten befragt wurden. Sechs von zehn Anwendern arbeiten demnach mehr als 60 Prozent der Zeit mit dem Notebook an einem Schreibtisch.

Sicherheit der Daten

Wichtigste Anforderungen für mobiles Arbeiten sind laut Studie die Sicherheit der Daten und eine bequeme Handhabung der Geräte. Zubehör, das diesen Anforderungen gerecht wird, sei aber noch kaum im Einsatz. Nachgefragt seien vor allem eine externe Maus, Ersatz-Akkus und eine passende Tasche. Vier von zehn Usern sehen in Laptop-Steckkarten für Wlan und UMTS für einen mobilen Einstieg ins Internet einen großen Nutzen.

Zusammen

"Künftig wird es dabei nicht nur darum gehen, mobil zu arbeiten, sondern vor allem auch mobil zusammen zu arbeiten. Das bedeutet, ortsunabhängig miteinander zu kommunizieren und gemeinsam am gleichen Inhalt zu werken", meint Universitätsprofessor Christian Stary vom Kompetenzzentrum Wissensmanagement der Johannes Kepler Universität Linz.

Zwei Drittel der österreichischen Bevölkerung ab 18 Jahren verwenden Computer, Notebooks oder Pocket-PCs. Auf mobile Geräte setzen laut Studie vor allem Jüngere und Menschen mit höherem Bildungsniveau. Ein Drittel der unter 30-Jährigen arbeitet mit Notebooks oder Pocket-PCs. Im Schnitt sitzen die User drei Stunden pro Tag vor dem Notebook, ein Viertel der User arbeitet mehr als fünf Stunden täglich damit.

Vier Typen

Vier verschiedene Typen von Notebook-Usern seien derzeit erkennbar: der private Nutzer, der das mobile Gerät in erster Linie zu Hause nutzt, der Ergonom, der vor allem auf gesundheitliche Aspekte Wert legt, der Sicherheits-Bedachte, für den der Schutz von Daten und Gerät oberste Priorität hat, und der mobile Power-User, der immer und überall Zugang zu allen Informationen benötigt. Für jeden User-Typ stelle HP ein eigenes Zubehör-Package zusammen, hieß es.

Wachstum

Der mobile Datenverkehrsumsatz von Unternehmen wächst jährlich zwischen 19 und 22 Prozent, der Markt befindet sich aber noch immer in einem frühen Entwicklungsstand, geht aus der heute, Donnerstag, in Wien präsentierten Arthur D. Little-Studie hervor, die in Österreich, Belgien, Deutschland, den Niederlanden und der Schweiz durchgeführt wurde. Die signifikantesten Hebeleffekte mobiler Unternehmenslösungen werden in den Bereichen Kostenreduzierung, Produktivitätssteigerung, erhöhte Kunden- und Mitarbeiterzufriedenheit sowie höherer Erfolgsraten im Verkauf gesehen. Ein Vorteil sei auch die signifikante Erhöhung der Mitarbeiterflexibilität, hieß es.

Die Integration von mobilen Lösungen in bestehende Unternehmensprozesse ist aber eine Herausforderung: Je nach anvisierter Lösung sind Unternehmen laut Studie mit einer hohen Integrationskomplexität konfrontiert, da nur selten ein Anbieter die gesamte Wertschöpfungskette abdeckt und damit alle erforderlichen Integrationsaufgaben erfüllen kann.(APA)