Seit Schulbeginn 2005, also seit über einem halben Jahr, bietet die Stadtgemeinde Saalfelden Kinderbetreuungsplätze für Volksschulkinder an. Auf die anfängliche Freude vieler Eltern folgte jetzt die Ernüchterung: die im Vorjahr festgelegten Gebühren über 60 bzw. 80 Euro (je nach benötigter Betreuungszeit) für alle, gelten ab Herbst 2006 nicht mehr. Mit Beginn des neuen Schuljahres ändern sich die Kostensätze. Als Berechnungsgrundlage für die Hortgebühren wird nun das Familien Nettoeinkommen herangezogen. Die Gebühr kann demnach, je nach Betreuungsdauer, zwischen 58 und 320 Euro monatlich, exklusive Kostenbeitrag für Mittagessen, betragen. Verrechnet wird der Beitrag elfmal pro Jahr. Die Betreuung der Kinder findet im renovierten und in Hinblick auf die Einrichtung eines Hortes auch entsprechend vergrößerten Kindergarten statt. Laut Kindergartenleitung konnten für das Testjahr 2005 Sonderkonditionen mit der Landesregierung vereinbart werden, eine Verlängerung dieser Sondervereinbarung sei jedoch nicht möglich.
Die große Kostenschere zwischen dem Beitrag für den regulären Kindergarten (80 Euro für die Ganztagesbetreuung exkl. Essen) und dem Hortbeitrag ergibt sich aus verschiedenen Gesetzen für Kindergarten und Hort. Familien, die 2005 bereits ein Kind in Hortbetreuung hatten, könnten im schlechtesten Fall im kommenden Jahr das Vierfache für die Nachmittagsbetreuung ihres Sprösslings berappen; beim Maximalsatz von 320 Euro zuzüglich 2,75 Euro pro Mittagessen kommt eine Familie mit einem Kind auf rund 380 Euro pro Monat.
Angesichts solcher Summen relativiert sich die Aussage von Landeshauptfrau Burgstaller in einem Interview im Frauenmagazin ?Woman?, wonach sie im Bundesland Salzburg umfassende Kinderbetreuung, auch am Land, vermisse und sich dafür einsetzen wolle.