In einem ersten Schritt werden die Verträge zwischen Elsner und der Bank gesichtet. Laut Bawag-Insidern sei es Usus gewesen, dass die Bankchefs die Möglichkeit zu billigem und schönem Wohnen gehabt haben, das sei in den Dienstverträgen so verankert gewesen. Demnach könnte es auch bei Elsner eine vertragliche Verankerung gegeben haben, die Wohnung auf dem Dach der Bawag-Zentrale zu einer bestimmten Preisformel (unter Anrechnung bisher geleisteter Mieten) zu erwerben. Unterschrieben wurde der entsprechende Vertrag von Ex-Bawag-Vorstandsmitglied Peter Nakowitz.
Walter Flöttl, er hat die Bawag zwischen 1972 und 1995 geleitet, gilt als bestes Beispiel für die Wohnungsübernahme der Gewerkschaftsbank- Chefs: Flöttl bewohnt eine Dachgeschoss-Wohnung am Wiener Fleischmarkt. Als Mitte der 90er-Jahre bekannt wurde, wie komfortabel und billig er im dortigen Dachausbau Unterkunft gewährt bekam (Nachbar ist Ex-ÖGB-Chef Fritz Verzetnitsch), war die Aufregung groß. Flöttl verwies damals darauf, "dass in der Wohnung ja wahnsinnig viele, lange dunkle Gänge sind".
Bevor Elsners Penthouse (auf Bankkosten) errichtet wurde, lebte er in einer Wohnung zur Miete, die in Richtung Graben schaute. Diese Bleibe war für ihn komfortabel zu erreichen, ein Lift führte direkt von seinem Vorstandsbüro in die Wohnung. Schlechtes Gewissen habe Elsner laut einem Vertrauten ob seiner sehr günstigen Lebenshaltungskosten nie gehabt, "ideologische Skrupel hatte Elsner schließlich noch nie".
"Charmante Auftritte"
Die Ermittler von der "Soko Flip" beschreiben die Ex-Banker (am Mittwoch war nochmals Johann Zwettler dran, die Ex-ÖGB-Chefs werden danach vernommen) als freundlich, aber nicht rasend aufklärungswillig. Zwettler wie Elsner, welcher stets charmant auftrete, stellen ihre Sicht der Dinge so dar: Wolfgang Flöttl habe das Geld verjuxt, obwohl er das nicht tun hätte dürfen, sie selbst hätten nur versucht, die Bank zu retten.