Mobilkom-Chef Nemsic

Der größte heimische Mobilfunkbetreiber, Mobilkom (A1), will bis Jahresende 114 seiner insgesamt 2230 Arbeitsplätze (Stand 2005) in Österreich abbauen. Auf Anfrage des STANDARD bestätigte Mobilkom-Unternehmenssprecherin Elisabeth Mattes gestern, Sonntag, diese "Planzahl". Effektiv würde es jedoch nur in 45 Fällen zu tatsächlichen Kündigungen kommen, beim Rest handle es sich um Stellen, die im Zuge der natürlichen Fluktuation - sie beträgt bei der Mobilkom rund zehn Prozent - nicht nachbesetzt würden.

"Aber", "trotz"

Die Zahlen der Mobilkom Austria - der Umsatz stieg 2005 um 2,4 Prozent auf 1,7 Mrd. Euro, das Betriebsergebnis (Ebit) um 5,2 Prozent auf 358,8 Mio. Euro - seien an sich zwar gut, der Markt werde aber einfach enger, begründete Mattes den geplanten Mitarbeiterabbau. Die Mobilkom müsse einerseits in einem Mobilfunk-Tiefpreisland agieren, andererseits gelte es als börsennotiertes Unternehmen den Aktionären gegenüber effizientes Wirtschaften zu beweisen.

Auch die Entscheidung des Telekom-Regulators, die Durchleitungsgebühren für Telefonate aus anderen Netzen stufenweise zu senken, "müssen von irgendwoher abgedeckt werden", so Mattes.

Widerstand

Die Mobilkom-Personalvertretung hat ihre Mitglieder für kommenden Dienstag zu einer Versammlung einberufen, auf der die Maßnahmen besprochen werden sollen. (DER STANDARD Printausgabe, 24.04.2006)