Bild nicht mehr verfügbar.

Foto: Reuters
Mist, kein Öl mehr! CNN malte am Wochenende den US-Amerikanern den Teufel an die Wand. We were warned - Tomorrow's Oil Crisis (Sendetermine zum Beispiel Samstag, Sonntag 21.00 Uhr) jonglierte mit großen weltgeschichtlichen Entwicklungen vergangener Jahre und skizzierte mit ihrer Hilfe den hypothetischen Fall einer Ölkrise im Jahr 2009:

Ein Hurrikan zerstört dem zufolge die Raffinerien in Houston, und Al-Kaida bombt die saudi-arabische Ölinfrastruktur kaputt. Der Ölpreis steigt ins Unendliche, die USA liegen danieder. Katastrophe.

Das Szenario dient nur als Aufhänger, um Otto Normal-Öl-Verbraucher zu zeigen, dass es so nicht weitergeht. Der Ölpreis war immer zu niedrig, wirklich. Oft fällt das Wort "addicted". Abhängig nämlich vom Öl der Saudis, und keiner weiß, wie viel die noch haben. Reporter Frank Sesno sucht also nach Alternativen, auf Bohrschiffen im Golf von Mexiko und beim Ölsandabbau in Kanada. Und ganz schlecht: Die Chinesen wollen bald alle Auto fahren und kaufen Energie, wo es geht. Die könnten den Iranern dafür noch Atomtechnologie verhökern . . .

Ein Blick nach Europa zeigt, dass BP schon dabei ist, ihr Kürzel von der Bedeutung "British Petrol" zu "Beyond Petrol" zu verschieben. Und Ethanol-Vorreiter Brasilien ist sowieso jenseits, denen würden Nachschubprobleme aus dem Mittleren Osten kaum etwas ausmachen.

Und sie zeigen Ex-CIA-Direktor James Woolsey, der Hybridauto fährt und Solarzellen auf dem Dach hat. Wenn der das macht, sollte das den Amis wohl zu denken geben. (pum/DER STANDARD; Printausgabe, 24.4.2006)