"Lou und Andy": David Walliams, Matt Lucas.

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Eine Mutter, die ihrem erwachsenen Sohn die Brust gibt; ein Premierminister, der mit seinem schwulen Berater Wundersames erlebt; ein Kaffeekränzchen, bei dem die ältliche Dame ihren Alltagsrassismus im wahrsten Sinne des Wortes von sich gibt: Matt Lucas und David Williams beobachten ihr "Little Britain" ganz genau.

Wurzeln bei "Monty Python's"

Ihre Wurzeln haben die beiden unverkennbar bei der legendären Spaßtruppe "Monty Python's": Mit Freude an der Verkleidung und Lust am Verteilen von Körpersäften unterhalten sie ihre Zuschauer. Was gleichzeitig auch der Haken an der Sache ist: Tatsächlich passiert wenig, was nicht schon bei John Cleese etc. ähnlich und vor allem besser zu sehen war. Britische Kauzigkeit hat sich anscheinend in dreißig Jahren wenig verändert.

Altbackener Spaß

Der ORF war somit nur mäßig gut beraten, ausgerechnet auf diesen zwar dreisten, aber doch altbackenen Spaß zu setzen. Die Krise der Donnerstagnacht wird "Little Britain" jedenfalls nicht beenden. Wir erinnern uns: Die eigenproduzierten Künstlerporträts der "Sunshine Airlines" mussten bis auf Weiteres weichen. Ersetzt wurden sie durch Wiederholungen der Brachialkomiker aus "Echt fett".

Probleme ungelöst

Die Strategie ging freilich nicht auf: Die Probleme mit "Kupetzky" bleiben weiterhin ungelöst. Vorläufig halbiert der Saubermann auch am neuen Sendeplatz beinahe die Quote. Immerhin, ein Ärgernis ist bald überstanden: Die unverschämte späte Ausstrahlung der "Sopranos" hat ihr Ende, am 27. April läuft die letzte Folge. (prie/DER STANDARD, Printausgabe, 21.4.2006)