Hamburg - Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat gewarnt, dass eine Eskalation des Konflikts um das iranische Atomprogramm die Weltwirtschaft in die Krise zu stürzen droht. IWF-Chefvolkswirt Raghuram Rajan sagte der "Financial Times Deutschland", es gebe "signifikante und ernsthaften" Konsequenzen für den Fall, dass die Ölproduktion des Landes ausfällt.

Der "Iran ist ein wichtiger Ölproduzent und wenn ein wichtiger Ölproduzent eine längere Periode vom Netz geht, dann werden wir angesichts eines ohnehin knappen Angebots signifikante und ernsthafte Konsequenzen für den Ölpreis und damit für Wachstum und Inflation sehen", sagte Rajan.

Schlimmstenfalls könne es sogar zu einer Rezession kommen, warnte der Ökonom. Ein durch eine Angebotsverknappung ausgelöster Ölpreisanstieg sei für die Konjunktur "schädlicher" als die bisher zu beobachtende Verteuerung wegen hoher Nachfrage, so Rajan. Letztere habe die Wirtschaft gut verkraftet. Er räumte aber ein, dass die genauen Effekte "schwer zu prognostizieren" seien. (APA)