Es gehe bei der Schau darum, die Spezifität des Kommunismus in seinem Land, dessen "Radikalität" und den "Primitivismus, mit dem die rumänische Gesellschaft zerstört wurde", durch die Kunst besser sichtbar zu machen, so Corbea-Hoisie. "Symbole der Vergangenheit" und "Codes des Alltags" im Stalinismus hätten die Gehirne der Menschen geprägt. Dem österreichischen Publikum möge vieles davon vielleicht befremdlich erscheinen.
Securitate-Aktenschrank
Ausgestellt werden unter dem Titel "Realismus versus Realität" nicht nur Kunstwerke aus der Zeit, sondern etwa auch Gebrauchsgegenstände des Alltags, die im Rahmen von Installationen gezeigte werden. So wird u.a. ein Schrank mit Akten des Geheimdienstes Securitate einem unvollständigen Lebensbaum gegenübergestellt, der für Verwandte steht, die "verschwinden mussten", wie Kuratorin Ioana Popescu ausführte.
Es sei schwierig gewesen, die Objekte aus Kellern und Dachböden zusammenzutragen, da viele der ausgestellten Alltagsgegenstände in Rumänien nie gesammelt worden seien, erklärte Popescu. Die Schau stütze sich auf die privaten Erfahrungen einzelner, die den Stalinismus miterlebt haben. Dabei vermischten sich Erinnerungen an extreme Armut und tägliche Angst mit angenehmen Kindheitsreminiszenzen an bei Propagandamärschen mit Enthusiasmus gesungene Lieder und den Erhalt des Pionier-Tuches als Bestätigung, ein guter Schüler zu sein.