Die Archäologin Lara Croft ist wieder zurück und denkt noch lange nicht daran, in Rente zu gehen. Dabei führt sie schon seit 1996 als Hauptfigur im Computerspiel "Tomb Raider" mit bisher sechs Teilen ein aufreibendes Leben. Die Spieler haben auf "Legend" nicht gerade mit großer Vorfreude gewartet, da der Vorgänger "The Angel of Darkness" eine ziemliche Enttäuschung war. Schon die ersten Szenen im Spiel machen aber deutlich, dass Tomb Raider zu alten Stärken und Qualitäten zurückgefunden hat.

In den peruanischen Anden bekommt der Spieler eine Szene aus Laras Jugend zu sehen

Es ist für Lara Croft eine Reise in die Vergangenheit. Auf der Suche nach einem Kunstwerk stößt sie auf ein Geheimnis, das schon ihre Eltern lösen wollten. Ihr Vater ist tot, und die Mutter gilt als verschollen. In den peruanischen Anden bekommt der Spieler eine Szene aus Laras Jugend zu sehen. Zurück in der Gegenwart muss er dort ein dunkles Geheimnis in einer Ausgrabungsstätte lüften. Zuvor warten noch einige knackige Rätsel und ein unangenehmer Gegner.

Der Spieler muss erste kleine Physik-Rätsel lösen

Im ersten Level geht die Reise nach Bolivien und der Spieler kann sich mit der Steuerung vertraut machen. Ohne gut gesetzte Sprünge und Klettereinlagen in der zerklüfteten Felsenlandschaft kommt man hier nicht weiter. Kleine Hilfen und Tipps verraten, dass es sich hier eigentlich um ein Tutorial handelt. Der Spieler muss erste kleine Physik-Rätsel lösen, vor einem Hubschrauber fliehen und sich mit Söldnern herumschlagen. Es gibt im Spiel insgesamt sieben Level mit verschiedenen Kapiteln, unterbrochen von Videosequenzen.

"Lara Crofts Suche nach einer Reliquie der Vor-Inka-Zeit gewinnt eine völlig neue Dimension, als sie eine totgeglaubte alte Bekannte wiedertrifft", verspricht die Spielanleitung. "Für Lara beginnt nun ein Wettlauf gegen die Zeit, in dem es gilt, das wohl berühmteste Artefakt Englands zu finden.» Es sei hier nur soviel verraten, dass der Gegenstand aus der Welt von König Artus stammt. Natürlich sind auch finstere Gegner daran interessiert und versuchen, das Kunstwerk in ihre Hände zu bekommen.

Japan, Afrika, Kasachstan, England und Nepal

Die rasante Jagd führt die Beteiligten nach Japan, Afrika, Kasachstan, England und Nepal. Dabei bewegt sich unsere Heldin nicht nur im Outdoor-Look durch die freie Natur, sondern zeigt auch im Abendkleid in der Großstadt besondere Qualitäten. Während eines Aufenthalts in Tokio muss sie sich mit der örtlichen Mafia herumschlagen. Der Inhalt des Spiels entspricht vom Ablauf den Vorgängern: Lara rollt Kugeln auf Schalter, bringt uralte Maschinen in Gang und überlistet tödliche Fallen. Da müssen Kisten mit einer Waage bewegt werden, um einen Schalter zu lösen, der einen verschlossenen Durchgang öffnet. Mit moderner Ausrüstung wie einem magnetischen Enterhaken und einem Fernglas lassen sich auch schwierige Situationen lösen.

7

Nach der Pleite mit der letzten Version von Tomb Raider hat sich Eidos auf die Suche nach neuen Entwicklern gemacht. Für Legend wurden die Spieldesigner von Crystal Dynamics gewonnen, die schon für "Project Snowblind" und "Legacy of Kain" verantwortlich waren. Gemeinsam mit dem Tomb-Raider-Erfinder Toby Gard haben sie mit "Legend" den siebten Teil der Reihe fertig gestellt. Die Steuerung ist präzise, vor allem mit einem Gamepad kommt man sehr gut durch die Abenteuer. Lara Croft zeigt neue Bewegungen und ist toll animiert. Die Haare wehen im Wind, und nach einem Sprung ins kühle Nass kann man sehen, wie das Wasser von der Haut abperlt. Das Verhältnis zwischen Rätseln, Kletterpartien und Action ist ausgewogen und die Aufgaben sind vielfältig. Der Spieler sollte sich auch nicht entmutigen lassen, wenn so mancher Sprung erst im fünften Anlauf funktioniert.

Nicht nur die Hauptdarstellerin macht eine gute Figur. Die gesamte Spiellandschaft wirkt überaus ansehnlich und gelungen. Wer die schöne Lara in den letzten Jahren aus den Augen verloren hat, sollte jetzt wieder einsteigen.

rund 50 Euro

Das bei Eidos zum Preis von rund 50 Euro vertriebene Spiel läuft mit Windows 2000/XP, einem Prozessor ab einem Gigahertz, 256 MByte Arbeitsspeicher und einer 3D-Grafikkarte. Neben der PC-Version wird das Spiel auch für PlayStation 2, Xbox, Xbox 360 und PSP herausgebracht.(APA/AP)