Wien - Die börsenotierte CA Immo hat im vergangenen Geschäftsjahr 2005 einen Wachstumssprung um mehr als 60 Prozent vollzogen und verfügt per Ende des Jahres 2005 über ein Immobilienvermögen von fast 1,2 Mrd. Euro. Die Mieterlöse stiegen um fast 50 Prozent, wegen einer Umstellung in einer Rechnungslegung erreichte auch das Ergebnis aus der Geschäftstätigkeit (EBIT) ein neues Rekordniveau.

Die CA Immo wird im Frühjahr ihren osteuropäischen Immobilienbesitz in einen Fonds einbringen, der zu 49 Prozent von institutionellen Investoren gehalten werden soll, hieß es bei der Bilanzpressekonferenz am Dienstag.

CEE-Fonds soll sich verdreifachen

Der noch namenlose, nicht börsenotierte neue CEE-Fonds soll sich in den nächsten Jahren auf ein Immobilienvermögen von 1,5 Mrd. Euro wertmäßig etwa verdreifachen, sagte der neue Vorstandssprecher Bruno Ettenauer. Ein ähnlicher Fonds, bei dem die CA Immo ebenfalls die Mehrheit behalten wird, wird für Deutschland aufgelegt. In diesem Fonds soll ein Immobilienvermögen von 1 Mrd. Euro angehäuft werden, "davon 500 Mio. Euro sehr kurzfristig", wie Ettenauer am Dienstag sagte. Binnen der nächsten drei Jahre solle das Immobilienvermögen der gesamten Gruppe auf 5 Mrd. Euro anwachsen.

Vorteil dieser für Anlageprofis gedachten Fonds sei, dass institutionelles Kapital nach einer entsprechenden Zusage "abrufbar" wäre - nämlich zum passenden Zeitpunkt, wenn Akquisitionen anstehen. Im Regelfall soll die CA Immo die Mehrheit nach den von ihr aufgelegten Fonds behalten, hieß es. Wird aber beispielsweise ein Fonds für opportunistische Investments aufgelegt, sei die Abgabe einer Mehrheit durchaus vorstellbar, sagte CA Immo-Aufsichtsratschef Gerhard Nidetzky.

Nach einer Aufstockung im Herbst vergangenen Jahres hat die CA Immo praktisch alle freien Mittel investiert und verfüge derzeit über "null freie Liquidität", wie Vorstand Wolfhard Fromwald meinte. Auf die Frage, ob daher eine Kapitalerhöhung anstehe, hieß es lediglich, eine solche werde im heurigen Jahr noch kommen.

Umsatzerlöse plus 48 Prozent

Die CA Immo hat im vergangene Jahr ihre Umsatzerlöse um 48 Prozent auf 64,3 (43,6) Mio. Euro gesteigert und durch die neuerdings in die Gewinn- und Verlustrechnung einfließende Aufwertung von Immobilien 36,7 Mio. Euro lukriert. Das Ergebnis aus der Geschäftstätigkeit (EBIT) belief sich 2005 auf 73,6 Mio. Euro. Weil zum ersten Mal die Immo-Neubewertungen in die G&V einfließen, wurde kein Vergleichsergebnis 2004 mitgeteilt. Die Aufwertungsgewinne stammen praktisch zur Gänze aus Osteuropa, sagte Fromwald. Die so genannte "yield compression" wird seiner Meinung nach noch eine Weile - aber nicht unbegrenzt lange - weitergehen.

Der um potenzielle Steuern bereinigte Net Asset Value (NNNAV) der CA Immo-Aktie wurde auf Basis des neuesten Sachverständigengutachtens mit 19,83 Euro pro Anteilsschein angegeben. Damit habe die Aktie per Jahreswechsel mit einem Aufschlag von 6 Prozent auf ihren inneren Wert notiert und zähle damit zu "den unterbewertetsten Aktien" in Wien, sagte Fromwald. National und international seien derzeit Aufschläge von 20 Prozent und mehr üblich. (APA)