Von dem Anteil an nicht versteuerten Zigaretten könnten laut Trinkl "1.000 Trafikanten samt Mitarbeiter leben". Besonders hoch ist die Anzahl der geschmuggelten Rauchwaren in Wien (23,4 Prozent), gefolgt vom Burgenland (23,1), Oberösterreich (20,1), Niederösterreich (17,8), Tirol und Kärnten (je 16,3), Steiermark (15,8), Vorarlberg (11,6) und Salzburg (10,2).
Aktionsplan gegen den Schmuggel
Die meisten nicht in Österreich gekauften Zigaretten stammen nach Angaben der WKÖ aus Slowenien, Tschechien, der Ukraine und Ungarn. Im Zuge der Untersuchung wurden 18.538 Zigarettenpackungen aus 473 Gemeinden ausgewertet. "Die österreichische Zollfahndung arbeitet sehr gut", lobte Trinkl. "Für die Zukunft brauchen wir aber einen koordinierten Aktionsplan gegen den Schmuggel."
Einer WKÖ-Umfrage zufolge wird Zigarettenschmuggel in Österreich immer noch als Kavaliersdelikt gesehen: 81 Prozent der 2.000 befragten Raucher können sich vorstellen, sich Zugang zu "billigeren" Zigaretten zu verschaffen - mit Vorliebe in grenznahen Shops oder über private Kanäle.
Gesteigerte Gesundheitsgefahr
Besonders dramatische Ausmaße hat der Schmuggel von Rauchwaren in den östlichen Bundesländern Deutschlands angenommen. Dort beträgt der Anteil illegal eingeführter Zigaretten 32,9 Prozent. "Die Beschränkung der steuerfreien Einfuhr auf 25 Stück sowie steigende Aufgriffe der Zollfahndung verhindern bisher solche Verhältnisse in Österreich", betonte Herwig Heller, Leiter der Betrugsbekämpfung im Finanzministerium.