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Ex-Präsident Charles Taylor bei seiner Einvernahme vor Gericht in Freetown, Sierra Leone.

Foto: AP/George Osodi, Pool

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Der liberianische Ex-Präsident umgeben von UN-Friedenssoldaten bei seiner Ankunft in Freetown, Sierra Leone.

Foto: REUTERS/UNMIL/Handout
New York - Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen will den Kriegsverbrecherprozess gegen den ehemaligen liberianischen Präsidenten Charles Taylor vom westafrikanischen Staat Sierra Leone nach Den Haag verlegen. Eine entsprechende Resolution soll Anfang nächster Woche verabschiedet werden, wie der chinesische UN-Botschafter Wang Guangya am Freitag in New York mitteilte.

Der Rat werde am kommenden Montag hinter geschlossenen Türen über die letzten noch offenen Fragen beraten, sagte Wang. Dazu gehörten technische Details der Verlegung, aber auch die Finanzierung. Der Entwurf der Resolution begrüßt die Bereitschaft der niederländischen Regierung, den Verhandlungsort für das Sondergericht zur Verfügung zu stellen. Der Internationale Strafgerichtshof der Vereinten Nationen in Den Haag hat angeboten, die Räume für das Verfahren zur Verfügung zu stellen.

Verlegung aus Sicherheitsgründen

Das Sondergericht in Freetown, der Hauptstadt Sierra Leones, hat die Vereinten Nationen gebeten, den Prozess aus Sicherheitsgründen nach Europa zu verlegen. Taylor muss sich in elf Fällen von Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit verantworten. So haben die von ihm unterstützten Rebellen im Bürgerkrieg von Sierra Leone ihre Opfer terrorisiert, indem sie ihnen Arme, Beine, Ohren und Lippen abschnitten.

Fünf Monate nach der Anklageerhebung in Freetown ging Taylor 2003 ins Exil nach Nigeria - dies war Teil einer Vereinbarung zur Beendigung des Bürgerkriegs in Liberia. Unter internationalem Druck wurde Taylor Ende März in Nigeria verhaftet und nach Sierra Leone abgeschoben. (APA/AP)