Neuesten Erhebungen zufolge hat sich die Zahl der Breitbandanschlüsse in den vergangenen zwei Jahren innerhalb der EU nahezu verdoppelt. Mit rund 53 Mio. Anschlüssen wird eine derzeitige Durchdringungsrate von 11,5 Prozent der Bevölkerung bzw. rund 20 Prozent der Haushalte erreicht. In einer in der Vorwoche publizierten Aussendung verweist die Europäische Kommission allerdings auf erhebliche regionale Unterschiede, die es in Zukunft zu überwinden gelte.

Die europäische Internet-Service-Provider-Vereinigung EuroISPA sieht sich mit dem veröffentlichten Dokument in ihren Forderungen nach verstärktem Wettbewerb und entsprechenden Rahmenbedingungen bestätigt. "Neben den großen länderspezifischen Unterschieden innerhalb der EU-Staaten herrscht außerdem eine regelrechte Breitbandkluft zwischen urbanen Zentren und ländlichen Regionen", erklärt Kurt Einzinger, Generalsekretär der österreichischen ISPA , im pressetext-Interview. Diverse Studien und Erfahrungsberichte hätten gezeigt, dass eine Lösung dieses Dilemmas am besten über einen geförderten Wettbewerb herbeigeführt werden könne. Das habe das Beispiel Großbritannien mit seiner aktiven Regulierungspolitik bewiesen, so Einzinger.

Um den Ausbau des Breitbandnetzes weiter voranzutreiben und den Wettbewerb anzukurbeln, empfiehlt die Europäische Kommission ein stärkeres staatliches Eingreifen. Öffentlich geförderte Breitbandinitiativen könnten die Einführung von Breitband in den wirtschaftlich unrentabelsten Gebieten beschleunigen, wobei durch Auflagen hinsichtlich eines offenen Zugangs der künftige Wettbewerb gewährleistet werden müsse, so die Kommission. Sie kündigte zudem eine Schwerpunktkonferenz für die erste Hälfte des Jahres 2007 an, auf der sowohl Bedürfnisse der Nutzer in ländlichen Gebieten als auch das Potenzial der IKT-Branche für die Entwicklung des ländlichen Raumes eruiert werden sollen.(pte)