Langsamer

als die Franzosen, schneller als die andern deutschen Massenhersteller: Opel schafft mit dem Astra Twintop eine interessante Positionierung in der Zeitachse.

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Zum einen

muss man Kundschaft und Straßenbild dank fortgeschrittener Dachkinematik nicht mehr das zumuten, was bei einem französischen Segmenttrendsetter als Krapfendesign in die Neologistik eingegangen ist. Und zum anderen hat Opel mit dem rechtzeitigen Start zur Frischluftsaison VW (Eos) und Ford (Focus Coupé-Cabriolet) elegant und imageträchtig ausgebremst.

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Opel

formuliert das freilich vornehmer: "Frei von barocken Elementen" sei der Astra Twintop. Wahr ist tatsächlich: Schönheit muss nicht mehr leiden, wenn dieser keilförmige, knackig proportionierte Viersitzer auf die Straßen rollt. Und daran hat die aufwändige dreiteilige Dachkonstruktion (anstelle der bei der Konkurrenz bisher üblichen zweiteiligen) den Hauptanteil. In knapp 30 Sekunden wird aus dem Coupé ein Cabrio und umgekehrt.

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Je nach Zustand

fasst dann der Kofferraum 205 oder 440 Liter, jeweils bequem zu beladen. Ja, auch im Cabrio-Zustand: Knopfdruck links an der inneren Kofferraumkante genügt, schon hebt sich die gefaltete Dachkonstruktion und erlaubt Zugriff auf den Kofferraum. Schlaue, praktische Lösung.

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Ganz

eigentlich angezündet hat den Festdach-Cabrio-Trend ja einst Mercedes mit dem SLK, doch erst Peugeot "demokratisierte" die elitäre Ansage und wurde dafür vom entzückten Publikum geliebt. Mittlerweile sind in Astra-Größenordnung auch ein entsprechender Renault Mégane und Volvos C70 (Bild) verfügbar. Viele andere Hersteller stehen in den Startlöchern.

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Die Motorenpalette

umfasst vier Benziner (1,6/105 PS, 1,8/ 140 PS sowie zwei 2,0-Liter-Turbos mit 170 und 200 PS) und einen Diesel (1,9 CDTI/ 150 PS), kombiniert mit 5- und 6-Gang-Schaltungen. 5-Gang-Automatik folgt im Herbst.

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DER STANDARD

hatte bei der Pressepräsentation auf Sardinien Gelegenheit, den feschen Neuzugang auch mit 200-PS-Maschine zu testen: feiner Sound, klasser, elastischer Turbo, vielleicht sogar leicht übermotorisiert für ein Auto, das so sehr zum genüsslichen Gleiten einlädt.

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Bauartbedingt

fühlt sich der Twintop nämlich weicher an als geschlossene Astras, weniger verwindungssteif, logisch. Auch die Lenkung scheint indirekter ausgelegt. Am Handling gibt's dennoch nichts zu mäkeln, zumal bei gedrückter Sport-Taste.

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Ferner:

Verarbeitung: grundsolide. Materialanmutung: hochwertig. Sehr fein passt auch der 1,9-l-Diesel mit 6-Gang-Schaltung. Angenehm leise, angenehm spurtstark, angenehm sparsam. Massenmotorisierung wird laut Importeur aber eindeutig der 1,6-l-Benziner, der auch ausreicht.

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Österreich-Start

ist am 20. Mai. Preislich klingt das Angebot fair. Günstigster Astra Twintop: 1,6 Edition (25.500 €), teuerster: 2,0 Turbo Cosmo (200 PS; 31.540 Euro). (Andreas Stockinger, AUTOMOBIL, 31.3.2006)

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Opel

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