Linz - Die BAWAG-Affäre habe erhebliches Bedrohungspotenzial für die SPÖ und könnte sich im Wahljahr 2006 als "Damoklesschwert" für die Partei erweisen. Das ist das vom Linzer Meinungsforschungsinstitut "market" am Mittwoch veröffentlichte Ergebnis einer Umfrage.

"market" befragte Ende März telefonisch 501 für die Gesamtbevölkerung ab 18 Jahren repräsentativ ausgewählte Personen, "welcher Partei die BAWAG am nächsten stehe". 63 Prozent der Befragten nannten die SPÖ, 27 Prozent antworteten mit "weiß nicht, keine Angabe", sechs Prozent gaben die ÖVP an und vier Prozent meinten, die BAWAG stehe keiner Partei am nächsten.

Dass der ÖGB Alleineigentümer einer Bank ist, findet die Mehrheit der Befragten "weniger gut" (35 Prozent). 26 Prozent der Befragten finden dies "gar nicht gut", 18 Prozent meinten "gut", und 17 Prozent machten keine Angabe. Nur drei Prozent der Befragten sprachen sich mit einem "sehr gut" positiv für den ÖGB aus.

Das Vertrauen in den ÖGB sei erschüttert, und die Konsequenzen aus der Affäre werde für den ÖGB noch länger spürbar sein, so "market". 33 Prozent Prozent der Befragten stimmten der Aussage "diese Tatsache (Gelder des ÖGB der BAWAG als Sicherheit zu überlassen, Anm.) erschüttert mein Vertrauen in den ÖGB sehr stark" voll und ganz zu. 46 Prozent meinten, dass es zu Konsequenzen bei der Gewerkschaftsführung führen müsse. 45 Prozent fanden das Verhalten des Gewerkschaftsbundes als "völlig inakzeptabel". (APA)