Paris - Im französischen Parlament ist es am Dienstag bei der Befragung von Premierminister Dominique de Villepin zur umstrittenen Reform des Arbeitsrechts zu einem Eklat gekommen. Die Zentrumsfraktion der UDF verließ geschlossen den Saal, weil der Regierungschef nur auf eine Frage aus der eigenen UMP-Fraktion selbst antwortete. Die Antworten auf Fragen von UDF, Sozialisten und Kommunisten delegierte er Kabinettskollegen.

"Der Premierminister war nur bereit, auf Fragen der UMP zu antworten. Das zeigt gut, dass er einen exklusiven Dialog mit der UMP führt", erklärte der UDF-Sprecher Francois Sauvadet. "Man führt kein Land, indem man sich starrköpfig zeigt. Vor allem, wenn Hunderttausende auf den Straßen sind", sagte er unter Hinweis auf eine Massendemonstration in Paris und landesweiten Streiks gegen die Reform. Villepin akzeptiere nur Verhandlungen zu seinen "eigenen Bedingungen und im exklusiven Gespräch mit der UMP".

Zuvor hatte Villepin bedauert, dass die Gewerkschaften seine zu Gesprächen "gereichte Hand" zurückwiesen. Er hatte dabei auf seinem Gesetz zur Arbeitsrechtsreform grundsätzlich beharrt und Gespräche über Nachbesserungen der von den Gewerkschaften kritisierten Punkte angeboten. Die Gewerkschaften lehnen einen weiteren "Fototermin" bei Villepin ab und verlangen auf die völlige Rücknahme der Reform. (APA/dpa)