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apa/dpa
Brüssel - Konsumenten sollten nicht nur auf falsche Euro-Banknoten, sondern auch auf Münzen aufpassen: Im gemeinsamen Währungsgebiet dürften insgesamt zehn Millionen falsche Ein- und Zwei-Euro-Stücke im Umlauf sein. Darauf wiesen EU-Münzexperten am Dienstag in Brüssel hin. Deutsche Zwei-Euro-Münzen sind bei Fälschern besonders beliebt.

Die Fachleute rieten, gerade bei Zwei-Euro-Münzen auf die Ränder zu achten. Geprägte Symbole wie der deutsche Bundesadler seien bei nachgemachten Stücken oft ungenau ausgeführt. Da echte Ein- und Zwei- Stücke eine Nickel-Schicht enthalten, seien sie magnetisch. Falsche Stücke seien entweder überhaupt nicht magnetisch oder beispielsweise nur an den Rändern.

Zahl der Fälschungen steigt

Im vergangenen Jahr stieg die Zahl aller von den Behörden entdeckten Euro-Falschmünzen im Vorjahresvergleich um 29 Prozent auf 96.000. Etwa vier von fünf falschen Münzen sind Zwei-Euro-Stücke. Nach Schätzungen entfallen auf insgesamt rund zwölf Milliarden 1- und 2-Euro-Münzen zehn Millionen Fälschungen. Dies bedeutet einen Anteil von etwa 0,1 Prozent.

Die Behörde hob im vergangenen Jahr in den Nicht-Euro-Staaten Polen, Ungarn und Bulgarien je eine Fälscherwerkstatt aus. Rund 3.500 Falsch-Münzen wurden entdeckt, bevor sie in Umlauf kamen. Nach Schätzungen "kostet" eine falsche 1- oder 2-Euro-Münzen den Fälscher rund 20 Euro-Cents - hauptsächlich für das Metall.

Türkische Lira soll sich besser vom Euro unterscheiden

Die Europäische Kommission will auch etwas gegen die Verwechslungsgefahr von Euro-Münzen mit türkischen Geldstücken unternehmen. Die Kommission sei in engem Kontakt mit den Verantwortlichen in der Türkei, um die Verwechslungsgefahr zu minimieren.

"Die türkischen Behörden haben zugestimmt, die Produktionsparameter der neuen Münzen zu ändern", teilte die Kommission am Dienstag in Brüssel mit. Die Geldstücke sollen so für Automaten besser unterscheidbar werden.

Die Zwei-Euro-Münze ist ähnlich gestaltet wie die Ein-Lira-Münze, die aber nur rund 60 Cent wert ist. Die 50-Kurus-Münze kann mit einem Euro verwechselt werden. (APA/dpa/Reuters)