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Arsene Wenger beim letzten Training vor dem großen Spiel.

Foto: APA/AP/Dunham
London/Lissabon - Der englische Vizemeister und Cupsieger Arsenal FC empfängt am Dienstag (20:45 Uhr/live ORF1 und Premiere) in London Italiens Champion Juventus Turin zum großen Viertelfinal-Schlager in der UEFA Champions League. Arsenal hat im Achtelfinale mit Real Madrid bereits einen großen Namen des Weltfußballes eliminiert, war bis dato aber nie über die Runde der letzten Acht in Europas Eliteliga hinausgekommen. Parallel gastiert Topfavorit FC Barcelona im Hinspiel bei Benfica Lissabon.

Im Mittelpunkt steht die Rückkehr des ehemaligen Arsenal-Kapitäns Patrick Vieira an seine einstige Wirkungsstätte. Der Franzose hatte die Londoner im Sommer für rund 20 Millionen Euro in Richtung Turin verlassen. "Er war ein großartiger Diener des Vereins, aber das ganze Stadion wird durchdrehen", versprach Arsenal-Superstar Thierry Henry, der selbst ein Jahr für Juventus gespielt hatte, ehe er 1999 zu den "Gunners" wechselte.

Hoffnungsträger Henry

Auf Henry ruhen auch die Hoffnungen der Londoner, eine zweite Überraschung zu fabrizieren. Im Achtelfinale gegen Real hatte der Franzose im Hinspiel in Madrid in sehenswerter Manier das "Goldtor" zum Aufstieg erzielt. Für Arsenal bedeutet die Königsklasse in dieser Saison die letzte Titelchance. Im Cup wie in der Meisterschaft sind die Kanoniere bereits chancenlos - nicht zuletzt, weil Vieira den Klub verlassen hat.

"Er war eine große Inspiration für mich", versicherte Arsenal-Youngster Cesc Fabregas. Der 18-jährige Spanier, der sich berechtigte Hoffnung auf eine WM-Teilnahme macht, entwickelt sich als Nachfolger immer mehr zum zentralen Dreh- und Angelpunkt im Spiel der Londoner, die in den vergangenen sechs Champions-League-Spielen keinen einzigen Gegentreffer erhalten haben.

Während Arsenal-Coach Arsene Wenger immer noch eine starke Verbindung zu seinem ehemaligen "Ziehsohn" Vieira sieht, glaubt sein Pendant Fabio Capello trotz der Ausfälle von Pavel Nedved (gesperrt) und Alessandro del Piero (verletzt) fest an sein Team. "Wir sind gut drauf, aber es wird wirklich hart", meinte der Juve-Trainer. Vieira selbst hofft auf an einen "warmen Empfang" in London und analysierte die Spielweise seines Ex-Klubs: "Sie spielen eher technisch anspruchsvollen als physischen Fußball."

Iberisches Duell

Selbige Beschreibung trifft auch auf den spanischen Meister und Tabellenführer Barcelona zu. Die Katalanen hatten in der ersten K.o-Runde Englands Meister Chelsea eliminiert und hoffen im iberischen Duell bei Benfica auf ein Auswärtstor. Die zuletzt geschonten Superstars Ronaldinho und Deco kehren in die Mannschaft zurück, dafür fehlen Barca-Trainer Frank Rijkaard neben dem verletzten Jungstar Messi auch die Verteidiger Puyol, Edmilson und Marquez.

Nicht zuletzt deshalb glaubt Rijkaards niederländischer Landsmann Ronald Koeman in seiner Funktion als Benfica-Coach an eine Überraschung. "Wir werden kämpfen und sehr aggressiv sein, dann haben wir eine Chance auf die Qualifikation", erklärte der ehemalige Barcelona-Libero, der auf seinen gesperrten Topscorer Nuno Gomez verzichten muss. Im Achtelfinale hatte der portugiesische Meister mit Liverpool bereits den Titelverteidiger ausgeschaltet.(APA)