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Jubel bei der CDU in Baden-Württemberg.

Foto: AP Photo/Thomas Kienzle
Stuttgart - Trotz leichter Stimmenverluste hat die CDU die Landtagswahl im deutschen Bundesland Baden-Württemberg mit 44,2 Prozent klar gewonnen. Einen Koalitionspartner braucht Ministerpräsident Günther Oettinger (CDU) jedoch zum Regieren weiterhin: Mit 69 von 139 Sitzen verfehlte die CDU die absolute Mehrheit im Stuttgarter Landtag.

Die SPD musste erdrutschartige Verluste hinnehmen und stürzte nach dem vorläufigen amtlichen Endergebnis mit Ute Vogt als Spitzenkandidatin von 33,3 auf nur noch 25,2 Prozent ab.

Der Stuttgarter Regierungschef kann seine Koalition mit der FDP bequem fortsetzen: Die Liberalen verbesserten sich von 8,1 auf 10,7 Prozent. Damit verfügt die christlich-liberale Koalition über 84 Sitze gegenüber nur 55 von SPD und Grünen.

Diese hatten am Sonntag den größten Zuwachs und verbesserten sich um glatte vier Punkte von 7,7 auf 11,7 Prozent. Damit wurden die Grünen noch vor der FDP drittstärkste Partei im neuen Stuttgarter Landtag noch vor der FDP.

Die linke WASG (3,1 Prozent) und die rechtsextremen Republikaner (2,5) verpassten den Einzug ins Parlament.

Die Wahlbeteiligung fiel auf das historische Tief von 53,4 Prozent.

Schwarz-gelb seit 1996

Die CDU regiert seit 1996 mit der FDP in Stuttgart; seit 53 Jahren ist sie im Südwesten an der Macht. Im diesjährigen Landtagswahlkampf hatte Oettinger, der 2005 Nachfolger von Erwin Teufel geworden war, zunächst keine konkrete Aussage über die Fortsetzung des Regierungsbündnisses gemacht. Das brachte ihm heftige Kritik von den Liberalen ein, die nach dem Rücktritt des früheren Landesvorsitzenden Walter Döring Justizminister Ulrich Goll als Spitzenkandidaten benannt hatten.

SPD-Spitzenkandidatin Vogt kämpfte zum zweiten Mal um den Einzug in die Stuttgarter Regierungszentrale. 2001 war sie damit gescheitert, hatte aber mit einem deutlichen Stimmenzuwachs einen Achtungserfolg erzielt. Auf einen Koalitionspartner wollte sich Vogt bislang nicht festlegen. Im Wahlkampf setzte die SPD neben dem Festhalten am Atomausstieg auch auf die Themen Bildung und Arbeitsplätze. Zuletzt hatte Vogt mit sehr privaten Bekenntnissen für öffentliche Aufmerksamkeit, und auch Empörung gesorgt.

Die Grünen mit ihrem Spitzenkandidaten Winfried Kretschmann waren ohne Koalitionsaussage in die Wahl gezogen. Für ein schwarz-grünes Bündnis fehle zwar jede Grundlage, "aber wir schließen selbstverständlich keine Perspektiven aus", hatte der Faktionschef im Landtag erklärt. (Reuters/APA)