Bangkok - Die Armee von Myanmar (Burma) hat eine neue Massenflucht von Tausenden von Angehörigen der mehrheitlich christlichen Karen-Minderheit (Karenni) aus dem Gebiet um die neue Hauptstadt Pyinmana, etwa 400 Kilometer nördlich von Rangun (Yangon), ausgelöst. Wie die Widerstandsorganisation "Karen National Union" (KNU) am Samstag in einem in Bangkok verbreiteten Kommuniqué berichtete, hat die burmesische Luftwaffe Karen-Dörfer in den Verwaltungsbezirken Toungoo und Nyaunglaybin bombardiert. Zudem seien vom Militär Ernten vernichtet und Landminen gelegt worden. In den vergangenen Jahren hatte die Militärjunta mehr als 200.000 Karen innerhalb von Myanmar zwangsumgesiedelt und etwa 100.000 über die Grenze auf thailändisches Gebiet getrieben. Das thailändische Militär brachte einen Teil der Flüchtlinge gewaltsam zurück. Die von General Bo Mya angeführte KNU kämpft seit der Unabhängigkeit des südostasiatischen Landes 1948 gegen die Zentralregierung. Waffenstillstandsverhandlungen zwischen der Militärjunta in Rangun und der KNU waren mehrfach gescheitert. Bo Myas Hauptquartier Manerplaw war 1995 von der Armee eingenommen worden. Seither hält sich die KNU-Führung an einem geheimen Ort nahe der thailändischen Grenze auf. (APA)