Gaddafi wolle weder die palästinensische Autorität noch den Staat Israel anerkennen, berichtete Jana. Er fordert einen gemeinsamen Staat der beiden Völker. Der Besuch von Mashaal in Tripolis am Donnerstagabend ist Teil einer Tour durch arabische Staaten, mit dem Ziel, finanzielle und politische Unterstützung zu erreichen.
"Es ist unlogisch, dass das Opfer unter Druck gesetzt wird, seinen Mörder und Besatzer anzuerkennen", hatte Mashal diese Woche in einem Interview erklärt. Die Hamas werde ihren bewaffneten Widerstand gegen Israel nicht aufgeben. "Solange es eine israelische Okkupation in Palästina gibt und solange die US-Politik einseitig ist, wird der so genannte Terrorismus eskalieren. Die Fehler der USA gießen Öl ins Feuer." Bei einem Aufenthalt in den Vereinigten Arabischen Emiraten meinte er: "Egal was Israel tut und wie viel Druck die USA ausüben - ich glaube nicht, dass Araber und Muslime klein beigeben".
Mashaal, der einem Giftanschlag des israelischen Geheimdienstes Mossad entgangen war, ist nach dem Hamas-Wahlsieg in der Türkei, Ägypten und Russland eingeladen worden. Auch Jordanien und Saudiarabien haben ihn eingeladen. Libyen ist einer der größten arabischen Geldgeber für die palästinensischen Gebiete. Die USA und die EU hatten gedroht, die Gelder für die Palästinenserbehörde zu kürzen, sollte diese nicht der Gewalt abschwören. Außerdem fordern sie, dass die Gruppe den Staat Israel anerkennt.