Europalandschaft, 1. Teil
Foto: Hannak
Brigitte Pamperl: "real - Schein"
Foto: Hannak
Lissabon
Foto: Hannak
Madrid
Foto: Hannak
Schon die Ausstellung "Europalandschaft" in der Galerie Forum Wels zeigte die erste Gesamtpräsentation des von Karin Hannak zur Meditation über die Zukunft Europas konzipierten, zweiteiligen Kunstprojektes, das die Künstlerin während der EU-Präsidentschaft Österreichs gestartet hat - die Standard.at berichtete.

Der erste Teil dieses Projektes mit einer von Blau bis zu zartem Violett verlaufenden digitalen Landschaft, deren Horizont ein schmales Fenster bildet, aus dem Kinder vieler Nationen nach vorne schauen, erinnert an die in unseren Entscheidungen liegende große Verantwortung für die Zukunft unserer Kinder. Daran anknüpfend waren im zweiten Teil des Projektes europäische Bürgerinnen und Bürger eingeladen, ihre Gedanken und Wünsche zur Zukunft Europas auf weißen Tafeln, welche in alle Länder der Europäischen Union geschickt wurden, niederzuschreiben. Zu den Projektbeteiligten zählen Botschaften, Rathäuser, Universitäten, Schulen etc.

Differenzierte Sichten

Im Kontext dazu zeigen von Karin Hannak eingeladene Künstlerinnen und Künstler ihre differenzierte Sicht und Position zum Thema "Europalandschaft - Die Zukunft Europas". Angesprochen werden Themen wie z.B. Europäische Menschenrechte in Form einer Grafik-Installation von Elli Schnitzer. Ein Video von Margo Bujnicka und Magdalena Vetter thematisiert die Verunsicherungen über die komplexen Zusammenhänge des "Vertrauten" und des "Fremden" - die beiden Künstlerinnen haben einen "Rosenverkäufer" bei seiner täglichen Arbeit gefilmt und damit einem "Fremden" eine Stimme gegeben. Ignaz Kienast widmet sich mit einem sich wandelnden Doppelbild der Frage "Auseinander / Zueinander".

Die menschengroße Skulptur einer aus Säcken geschnürten Selbstdarstellung von Norbert Maringer schaut misstrauisch auf ein schillerndes "EU-Pickerl". Akelei Sell zeigt fotografische Impressionen aus Budapest vor und nach dem EU-Beitritt. Renate Krätschmer ist mit einem "Europäischen Schub-Laden-Paradies" und Jörg Schwarzenberger mit dem Objekt "Q-WAHL" präsent. Arbeiten von Karin Hannak thematisieren Gewalt gegen Frauen sowie das Leid vieler Menschen in Europa. Auch das Thema Religionen wird angesprochen. Brigitte Pamperl verleiht mit "real - Schein", einer dreidimensionalen Bodeninstallation mit Texten zum Thema Friedensforschung in und für Europa, über die mit Hilfe einer Diabildprojektion ein leuchtend buntes Bild aller EU Fahnen, mehrschichtig überlagert, projeziert wird, dem Wunsch nach Frieden Ausdruck. Ein Querschnitt aus der "Europalandschaft" ist noch bis 29. September in Wien / Educult / Museumsquartier zu sehen sein. (red)