"Er ist kein Verdächtiger, der verhört werden muss, aber er wird sie (die Delegation) selbstverständlich treffen und den Fall besprechen", so ein langjähriger Regierungsvertreter zur Nachrichtenagentur Reuters. Zu der Absage aus Mazedonien befragt, sagte Claudio Fava, der den Bericht des Untersuchungsausschusses zusammenstellt, er habe seine Informationen aus Medienberichten vom Mittwoch, nach denen die mazedonische Regierung ein Treffen ablehne. Er warte noch immer auf eine offizielle Reaktion, fügte er hinzu.
Die Untersuchungen betreffen Aussagen von Khaled el-Masri, einem deutschen Staatsbürger libanesischer Abstammung. Dieser wurde nach eigenen Angaben am 31. Dezember 2003 von CIA-Agenten in Mazedonien mit Hilfe der dortigen Behörden festgenommen und nach Afghanistan geflogen, wo er monatelang als Terrorverdächtiger festgehalten und gefoltert worden sei. Der Fall könnte Auswirkungen auf den angestrebten EU-Beitritt Mazedoniens haben. Das Land erhielt im Dezember den Status eines Beitrittskandidaten, einen Termin für den Beginn von Verhandlungen gibt es noch nicht.
Der Sonderausschuss wurde im Jänner ins Leben gerufen. Er soll in erster Linie klären, ob in Osteuropa geheime CIA-Gefängnisse eingerichtet wurden und inwieweit europäische Flughäfen bei der Verschleppung von mutmaßlichen Straftätern genutzt wurden. Allerdings kann das Gremium keine Gespräche mit beteiligten Parteien erzwingen. Beweise für ein Vergehen der CIA gibt es bisher keine. Washington weist die Vorwürfe zurück.