Machtkampf im Fußball: FIFA, UEFA über Forderungen der reichsten Vereine verärgert - "Wenn sie nicht wollen, heißt es Abschied"
Redaktion
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Budapest - Der Weltverband FIFA und der
Europäische Verband UEFA haben Klubs, die sich nicht zu ihren Regeln
bekennen, am Donnerstag im Rahmen des UEFA-Kongresses in Budapest mit
Ausschluss gedroht. Hintergrund sind Klagen gegen die
Fußball-Institutionen, die die G14-Vereinigung der 18 reichsten Klubs
Europas unterstützt. Zudem fordert die G14 die Einführung einer
Champions League ohne Qualifikation und Absteiger nach Vorbild der
US-Profiligen.
"Wir könnten die Einladung zur Teilnahme an UEFA-Wettbewerben
zwingend an das schriftliche Einverständnis mit unseren sportlichen
Strukturen binden", lautete der Vorschlag von UEFA-Generaldirektor
Lars-Christer Olsson. "Die UEFA stellt sich keinem in den Weg, der
die Fußball-Familie verlassen will, weil er unsere sportlichen Werte
nicht teilt", hieß es in einer einstimmig beschlossenen
UEFA-Resolution. "Wir werden unsere Überzeugungen und unsere
Grundsätze verteidigen."
Forderung nach Entschädigungen
Die G14 fordert von der FIFA Entschädigungen für verletzte
Nationalspieler in Millionenhöhe und unterstützt vor Gericht
entsprechende Klagen von SC Charleroi und Olympique Lyon. "Ist das
die richtige Methode, einen Dialog zu führen? Ist es richtig, so eine
Bombe zu werfen? Wir geben ihnen alles, liefern den Rohstoff Spieler
und sie klagen gegen uns", wetterte FIFA-Präsident Joseph Blatter in
seiner Begrüßungsansprache.
UEFA-Präsident Lennart Johansson verurteilte das Vorgehen der G14
mit gleicher Vehemenz: "Es hat sich gezeigt, dass eine kleine Gruppe
mehr Macht und mehr Geld haben will." Doch mit welchem Recht könne
sich die Vereinigung über "die fundamentalen Prinzipien der
Demokratie" hinwegsetzen und sich zum Sprecher aller Klubs erklären?
"Wir sind gegen eine Liga ohne Auf- und Abstieg. Wenn sie es nicht
wollen, heißt es Abschied nehmen." (APA/Reuters/dpa)
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