27 Stunden Videomaterial
Nach Angaben von Initiator Wulf Herzogenrath ist das bis 21. Mai gezeigte Gemeinschaftsprojekt deutschlandweit einmalig. Im Zentrum aller fünf Ausstellungen steht ein digitales Archiv. An Computerstationen können Besucher die Arbeiten von 59 ausgewählten Künstlern abrufen. Wer alle Videos ansehen will, braucht viel Zeit: alles in allem 27 Stunden.
"Videokunst ist das ganzheitlichste Medium"
Herzogenrath hat das von der Bundeskulturstiftung unterstützte Ausstellungsprojekt in den fünf Museen angeschoben. "Videokunst ist das ganzheitlichste Medium, weil es mit Bild, Ton und Bewegung arbeitet. Es kommt unserer visuellen Gesellschaft entgegen", sagte der Kunsthistoriker. Ziel seines Ausstellungsprojektes sei es, dieses digitale Erbe wissenschaftlich aufzuarbeiten, zu restaurieren und vor allem über DVDs einer großen Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Posthume Ehrung Nam June Paiks
In den abgedunkelten Räumen der Kunsthalle Bremen kommt die bewegte elektronische Kunst eindrucksvoll zur Geltung. Sie reicht von verkanteten Fernsehapparaten bis zu verfremdeten TV-Bildern. Die Monitore von Paiks "Videosynthesizer" zeigen über einem meterhohen Techniksockel manipulierte Farben und Formen. Für Paik war diese Art der Malerei auf der Bildschirm-Leinwand vergleichbar mit Leonardo, Picasso und Renoir.
Der am 29. Jänner in Miami verstorbene Videokünstler Paik wird am Samstag in der Kunsthalle Bremen geehrt. Zu der Hommage werden die Witwe und der Neffe des Künstlers erwartet. Paik gilt als Vater der Videokunst.
Kritische Blicke auf das Medium TV in den 60ern