Wien - "Immenser Hass" auf die Ex-Frau und seit der Scheidung vor fast drei Jahren immer wieder aufflammende Auseinandersetzungen dürften zu dem Mordversuch an der Exil-Iranerin in Wien-Margareten am Dienstagnachmittag geführt haben. Der suchtgiftabhängige Mann attackierte das Opfer vor den Augen der drei gemeinsamen Kinder mit einem Messer. Die Frau wurde mit drei Stichverletzungen im Nacken, am Hinterkopf und am rechten Oberarm verletzt. Der Attacke sind jahrelange Drohungen des Mannes gegen seine Ex-Frau und seine gesamte Familie vorangegangen, erklärte Oberstleutnant Knut Pewal vom Kriminalkommissariat.

"Es mussten immer wieder Betretungsverbote ausgesprochen werden. Es gab mehrere Anzeigen wegen gefährlicher Drohung. Allerdings hat die Frau ihn fast nie selbst angezeigt. Sie dürfte sehr eingeschüchtert gewesen sein", sagte der Kriminalist.

Bereits am Montagnachmittag war der 48-Jährige in die Wohnung am Margaretengürtel gekommen, wo sich mehrere Familienangehörige anlässlich eines moslemischen Feiertags versammelt hatten. Es kam zum Streit. Der Mann drohte seiner Ex-Frau und den drei Kindern mit dem Umbringen.

Am nächsten Tag stand er erneut vor der Tür. Das 30 Zentimeter lange Küchenmesser hatte er dabei, sagte Pewal. Er attackierte seine geschiedene Frau, die verletzt aus der Wohnung flüchten und von außen zusperren konnte. Beim Versuch zu helfen, erlitt eine weitere Verwandte, die 40-jährige Tante der Kinder, eine Schnittwunde.

Die Polizei nahm den Iraner noch in der Wohnung in Gewahrsam. Nach der Attacke auf seine Ex-Frau habe der suchtgiftabhängige Mann ein Drogensubstitutionsmittel konsumiert, so die Polizei. Er ließ sich widerstandslos festnehmen.(APA)