Die Namen von zwölf Geldgebern - alles reiche Geschäftsleute - wurden erst am Dienstag veröffentlicht. Vier davon sollten auf Vorschlag des Premierministers einen Adelstitel und einen Sitz im Oberhaus erhalten. Blair bestreitet aber, dass es zwischen Spenden und Vorschlägen einen Zusammenhang gibt. In Großbritannien müssen alle Spenden an politische Parteien registriert werden, die einen Betrag von 5.000 Pfund (rund 7.200 Euro) überschreiten. Für Kredite oder Darlehen gilt diese Regelung bisher jedoch nicht.
Die Anzeigen stützen sich auf ein Gesetz aus dem Jahr 1925, das nach einer ähnlichen Affäre verabschiedet worden war. Die Ermittlungen werden bei Scotland Yard von einer Sondereinheit geführt.
Labourpartei nennt Namen von Geldgebern
Unter dem wachsenden Druck der öffentlichen Kritik hat die britische Labourpartei am Montag die Namen von zwölf Geldgebern veröffentlicht, die der Regierungspartei in den vergangenen Jahren heimlich Kredite in Höhe von insgesamt knapp 14 Millionen Pfund (etwa 20 Millionen Euro) zukommen ließen. Angeführt wird die Liste der wohlhabenden Geschäftsleute von dem Immobilien-Zaren Sir David Garrard, der Labour 2,3 Millionen Pfund lieh, gefolgt von dem Unternehmer Richard Caring und von Lord David Sainsbury, einem Erbe der gleichnamigen britischen Supermarktkette und seit 1998 Staatssekretär im Industrieministerium.