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Die Spieler gehen nicht über "Los" und

anden unter Umständen nicht im Gefängnis, sondern gehen "direkt nach Guantanamo": Der amerikanische Grafiker Michael Kabbash (graphix4change.com) hat das urkapitalistische "Monopoly" in eine beißende Satire auf die von US-Präsident George W. Bush durchgesetzte Anti-Terror-Gesetzgebung umgesetzt. Als "Mr. Monopoly" grüßt aus der Mitte des Spielfelds allerdings nicht Bush, sondern sein 2005 ausgeschiedener Justizminister John Ashcroft als treibende Kraft des "Patriot Acts".

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In "Patriot Act: The Home Version"

geht es anders als bei "Monopoly" nicht um die Anhäufung von Reichtum, sondern darum, wer als einziger Spieler seine Bürgerrechte behält. "Es haben sich Leute darüber beschwert, dass bei dem Spiel niemand gewinnen könne", sagt Kabbash, ein arabischer Menschenrechtsaktivist. "Ich sage dann etwas wie: 'Ja, das ist genau der Punkt.'"

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Am Anfang entscheiden die Würfel

über die Grundrechtsausstattung: Amerikaner starten mit fünf Bürgerrechten, Nicht-US-Bürger mit einem. Weiße und Asiaten starten ebenfalls mit fünfen, Araber nur mit einem. Ultra-Rechte bekommen sogar sechs, Demokraten aber nur drei oder vier. Aus Straßen mit mehr oder weniger hohen Mieten werden Felder in den Farben des Terror-Alarmplans; "Ereigniskarten" werden zu "Homeland Security Cards". Darin lauern Mitteilungen wie: "Das FBI verhört Sie; eine Runde aussetzen" oder: "Sie haben dem FBI spekulative Informationen über ihren Nachbarn mitgeteilt: Sammeln Sie von jedem Mitspieler ein Bürgerrecht ein." Ashcroft wollte sich auf einer Konferenz über Kriminalität in Florida am Samstag nicht zu dem Spiel mit seinem Konterfei äußern, das kostenlos aus dem Internet heruntergeladen werden kann. Er lachte aber, als ihm gesagt wurde, dass aus dem "Monopoly"-Gefängnis "Guantanamo" geworden sei.(APA)

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