"Die Bauern sind im Mittelpunkt des Gesamtbildes", sagte der Direktor des Internationalen Fluss-Netzwerks, Patrick McCully. "Sie verbrauchen den größten Teil des Wassers - und Bauern sind da, wo die größte Armut in der Welt konzentriert ist." Der frühere französische Premierminister Michel Rocard sagte, es gebe große Probleme durch die künstliche Bewässerung von Feldern. "Wir müssen unsere Bauern davon überzeugen, weniger aufwendige Pflanzen anzubauen", mahnte er. "Es geht darum, die landwirtschaftliche Methode zu ändern."
WWF: 30 bis 40 Prozent des Wassers werden verschwendet
Der World Wide Fund for Nature (WWF) wies daraufhin, das in ineffizienten Bewässerungssystemen 30 bis 40 Prozent des Wassers verschwendet würden. Dies habe eine Studie über den Anbau von Zuckerrohr und Baumwolle ergeben, der besonders viel Wasser benötige, berichtete WWF-Mitarbeiterin Ute Collier. "Wenn wir diesen Teil der Gleichung lösen könnten, könnten wir wahrscheinlich die Zahl der benötigten Staudämme um mindestens die Hälfte verringern."
Weltweit haben 1,1 Milliarden Menschen nicht genügend Trinkwasser und 2,6 Milliarden keinen Zugang zu Sanitäranlagen, heißt es in einem auf dem Forum veröffentlichten Bericht. In Europa sind rund 41 Millionen Menschen von Wassermangel betroffen und 85 Millionen nicht an Abwasser- und Klärsysteme angeschlossen. Rund die Hälfte des Abwassers wird nicht geklärt, schätzen Experten. Südeuropa wird auf Grund von Klimaveränderungen anfällig für Dürren, im Norden sei die Wasser-Infrastruktur veraltet.
Unter den Experten ist generell unstrittig, dass Wasser als lebenswichtiger Rohstoff über Ländergrenzen hinweg geteilt werden muss. Im Detail gab es dann aber doch national gefärbte Standpunkte: Rocard sagte, es sei zwar richtig, dass Frankreich über mehr Wasser als Spanien verfüge.