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Österreichs erfolgreiches Team: Reinfried Herbst, Benjamin Raich, Stephan Goergl, Andrea Fischbacher, Nicole Hosp und Michaela Kirchgasser (v.li)

Foto: APA/ Gindl
Aar - Österreichs Alpin-Skiteam hat am Sonntag beim Weltcupfinale in Aare den als Saison-Schlusspunkt von vielen kritisierten Teambewerb vor den USA und Schweden für sich entschieden. Benjamin Raich, Stephan Görgl, Reinfried Herbst, Andrea Fischbacher, Nicole Hosp und Michaela Kirchgasser wurden dafür in Zentralschweden mit einer Kristallkugel belohnt, es war die sechste in der Saison 2005/2006.

Fischbacher überrascht sich selbst

Österreich, das einmal mehr überlegen die Nationenwertung gewann, war nach dem in vier Serien (je zwei Damen und Herren) ausgetragenen Super G mit 11 Punkten vor Kanada und USA (je 12) voran gelegen. Für den einzigen Sieg in ihrer Gruppe hatte Andrea Fischbacher gesorgt: "Das hat mich selbst ein bisschen überrascht, ich bin zufrieden. Ich hatte nicht so ein Problem mich zu motivieren, ich fahre gern Ski", sagte die 20-jährige Salzburgerin, die damit einen großen Anteil am Mannschaftserfolg hatte. Hosp hatte einen zweiten, Raich einen dritten und Görgl einen fünften Platz beigesteuert.

Im Slalom verlor das ÖSV-Team die Führung nach der ersten Serie an die USA, da Kirchgasser unter acht Konkurrentinnen an sechster Stelle gelandet war. Raich mit einem dritten Rang, Hosp mit einem Sieg und Reinfried Herbst mit Platz sechs sicherten den Gesamterfolg mit 27 Punkten vor den USA (30) und Schweden (31). Bei der Premiere des Teambewerbs bei der WM 2005 in Bormio war Österreich hinter Deutschland nur Zweiter geworden, das DSV-Team landete in Aare auf dem achten und letzten Rang.

Der Teambewerb hat durchaus spannende Momente und Zukunfts-Potenzial, das sieht auch Hans Pum so: "Vom Ablauf her muss man sagen, hat es sehr gut funktioniert." Der ÖSV-Alpinchef fungierte als Teamführer und war für die Nominierungen am Start zuständig. Auch Hosp konnte dem Rennen einiges abgewinnen. "Man ist Teil der Mannschaft und fährt taktischer als sonst. Ich wollte einen guten Sicherheitslauf runterbringen." Dass der Bewerb als letztes Saisonrennen stattfand, darüber war auch sie nicht wirklich glücklich: "Unter dem Jahr ist das Interesse daran sicher größer, aber jetzt will ja jeder nur noch nach Hause."

So auch Raich, der drei der vier Saisonkombinationen gewonnen hat und dafür keine Kristallkugel bekam (wird nicht vergeben). Nach dem Teambewerb in Aare, der der einzige der Saison war, landete hingegen ein "Globe" in den Händen der Siegreichen. Der Doppel-Olympiasieger aus dem Pitztal fand auch durchaus Gefallen am Mixed-Bewerb: "War gar nicht so schlecht, muss ich sagen. Aber es ist schon schwer, die Motivation zu finden, wenn es um gar nichts mehr geht. Bei Medaillen ist das anders." Im Teambewerb wurden Punkte für den Nationencup vergeben, und den hatte Österreich schon längst überlegen in der Tasche.

Ihre letzten Weltcup-Auftritte absolvierten am Sonntag der US-Amerikaner Daron Rahlves und Martina Ertl-Renz. Die 32-jährige Deutsche verabschiedete sich nach 15 Jahren und dem Weltrekord von 429 Weltcuprennen in die Sportler-Pension. (APA)