London - Prinz Charles hat im Streit um die Vertraulichkeit von Tagebucheintragungen am Freitag vor Gericht einen Teilsieg errungen. Das Hohe Gericht in London untersagte den Zeitungen The Daily Mail und The Mail on Sunday die Veröffentlichung weiterer Passagen aus dem Tagebuch des Prinzen, in dem es um das Ende der britischen Herrschaft in Hongkong ging. Ein Verbot der Veröffentlichung von Auszügen aus sieben weiteren Tagebüchern lehnte das Gericht jedoch ab.

Darüber muss in einem eigenen Prozess verhandelt werden, in dem der 57-Jährige möglicherweise zur Aussage gezwungen werden könnte. Der Kronprinz hatte den Verleger der Mail on Sunday verklagt, weil das Blatt nach seiner Ansicht mit der Veröffentlichung von Passagen aus seinem Tagebuch im November gegen sein Recht auf Vertraulichkeit und das Urheberrecht verstoßen hat.

Dabei ging es um Zitate, in denen der britische Thronfolger chinesische Regierungsvertreter bei der Rückgabe Hongkongs 1997 als "grässliche alte Wachsfiguren" bezeichnet hatte. Der Streit über die Tagebuchnotizen heizte auch die Debatte um die Monarchie in Großbritannien neu an. (AP/DER STANDARD, Printausgabe, 18./19.3.2006)