Die Wiener Internet-Viderofirma webfreetv AG, die erst im September 2005 einen Konkurs abgewendet hatte, hat für den Jahresabschluss 2004/05 einen "Verlust des halben Grundkapital" verbucht, wie es in einer ad-hoc-Aussendung des Unternehmens am Freitag hieß. Für 7. April ist eine ordentliche Hauptversammlung anberaumt.

Gesichert

Im September 2005 hatte das Handelsgericht Wien einen auf Grund von Rückständen eingebrachten Konkursantrag der Wiener Gebietskrankenkasse endgültig abgewiesen. Die Zukunft des börsenotierten Unternehmens sei "nachhaltig gesichert", hatte es damals geheißen.

Geschäftsführer sieht Firma 2005/06 "wieder auf Kurs"

Extrem hohe Abschreibungen und die Insolvenz der Tochterfirma webfreetv.com Multimedia Produktions GmbH hätten zum Verlust des halben Grundkapitals im Geschäftsjahr 2004/05 (per Ende Februar) geführt, sagte webfreetv AG-Geschäftsführer Alfons Helmel am Freitag Nachmittag zur APA. 2005/06 schaue die Bilanz aber wieder "sehr gut" aus, so Helmel, der vor der Hauptversammlung am 7. April keine Details nennen wollte.

Wieder auf Kurs

Die webfreetv befinde sich derzeit "wieder auf Kurs", betonte Helmel. Das Unternehmen beschäftige derzeit 13 Mitarbeiter.

Der größte institutionelle Investor der webfreetv sei derzeit die Multimedia International Holding Company mit 20 Prozent der Anteile, so Helmel.

97,5 Euro

Die webfreetv-Aktie stürzte an der Wiener Börse heute bis 16 Uhr um 12,5 Prozent auf 0,35 Euro ab. Im Jahr 2000 war die Aktie noch zu einem Rekordkurs von 97,5 Euro gehandelt worden. Zwischenzeitlich war die Aktie bereits auf 0,12 Euro abgerutscht.

75 Prozent der webfreetv gehören laut Firmenkompass institutionellen Investoren bzw. stehen in Streubesitz. Die Schweizer U1 TV Programm AG hält demnach mehr als 10 Prozent, je mehr als 5 Prozent halten die Bluebull AG des einstigen Börsegurus Mike Lielacher sowie die Wiener Communication Privatstiftung. Lielacher ist auch Aufsichtsratsvorsitzender.

Geschlossen

Die ursprüngliche operative Tochter der AG, die webfreetv.com Multimedia Produktions GmbH, war im Oktober 2004 in die Insolvenz geschlittert und daraufhin geschlossen worden.(APA)