Hamburg - Offenbar seit Jahren hat sich im hauseigenen Restaurant der Hamburger Handwerkskammer eine Organisation von Alt-Nazis getroffen. Erst am Donnerstag habe die Handwerkskammer durch einen Journalisten erfahren, wen sie beherbergt habe, bestätigte ein Sprecher der Kammer am Freitag einen NDR-Bericht.

Den Mitgliedern der HIAG - der Hilfsorganisation der ehemaligen Angehörigen der Waffen-SS - sei umgehend Hausverbot erteilt worden. Zuvor hatten Gegendemonstranten vor dem Restaurant "Remter" gegen die beginnende Jahreshauptversammlung der betagten Veteranen protestiert.

"Gruppe von älteren Herren und Damen"

Am Rande der Treffen in einem abgeschlossenen Raum und ohne Bedienung seien keine den Nationalsozialismus verherrlichenden Handlungen aufgefallen, sagte der Sprecher weiter. Die Reservierungen seien über Privatleute erfolgt. "Sie sind als Gruppe von älteren Herren und Damen aufgetreten, die gemeinsam Kuchen essen und Kaffee trinken", sagte er.

Die HIAG, deren Vorläuferorganisation schon in den vierziger Jahren entstand, hatte vordergründig die Durchsetzung von Renten für ehemalige Angehörige der Waffen-SS zum Ziel. Heute soll es Kontakte ins äußerste rechte Spektrum geben. Ein Sprecher der Hamburger Innenbehörde sagte, die Sicherheitsbehörden hätten die HIAG als "Traditionalistenorganisation, die unter anderem den Idealen der Waffen-SS nachhängt", im Blick. (APA/AFP)