Rom - Kurz vor Frühlingsanfang hat die Flüchtlingswelle über das Mittelmeer nach Italien wieder eingesetzt. In der Nacht zum Freitag entdeckte die Küstenwacht südlich der Insel Lampedusa ein Boot mit rund 300 illegalen Einwanderern an Bord, darunter vier Frauen.

Ein Passagier sei ohne Bewusstsein gewesen, als die Flüchtlinge von der Küstenwacht an Bord genommen wurden, berichtete die Nachrichtenagentur Ansa. Die Immigranten waren auf einem zwölf Meter langen Holzboot unterwegs. Sie wurden ins Auffanglager auf Lampedusa gebracht. Kurze Zeit später sei ein weiteres Boot mit rund 30 Flüchtlingen entdeckt worden, hieß es.

Mehrere Tote Anfang Jänner

Anfang Jänner hatte es die erste Flüchtlingswelle des Jahres gegeben, als 450 illegale Einwanderer in drei Booten auf der Insel südlich von Sizilien gelandet waren. Anfang März waren vor der Küste zwei Boote mit Immigranten aus Afrika gesunken. Es gab mehrere Tote und Verletzte.

Erst am Donnerstag war bekannt geworden, dass gegen den italienischen Innenminister Giuseppe Pisanu im Zuge der viel kritisierten Abschiebepraxis illegaler Einwanderer Ermittlungen eingeleitet worden sind. Die Untersuchung geht auf eine Initiative von 29 Oppositionspolitikern zurück. Diese hatten sich im Sommer 2005 an ein Gericht in Rom gewandt, weil die Massenabschiebungen illegal seien und es in Libyen keine Garantien für die Einhaltung der Menschenrechte gebe, berichteten Medien. (APA/dpa)