Unter den Verdächtigen befinden sich alle großen Namen aus den ehemaligen Brau Union-Eigentümerfamilien Beurle, Büche, Kretz, Mirtl, Atzwanger und Mathes. Allen voran, so die Zeitung, Ex-Vorstandsboss Karl Büche, der den Bierkonzern operativ gesteuert hat, sowie Ludwig Beurle und Fritz Kretz, die als Vertreter der größten Aktionärsgruppen entscheidend im Eigentümersyndikat mitzureden hatten und über alle Details der Verkaufsverhandlungen informiert waren.
Bei den mitverdächtigten Familienmitgliedern handle es sich großteils um Gattinen, Väter, Söhne oder Töchter der Kerninsider. Den Verdächtigten wird vorgeworfen, mittels verbotenem Insider-Handel in den Jahren 2002 und 2003 durch den Verkauf von Brau Union und BBAG-Aktien an den Heineken-Konzern einen Vermögensvorteil in Höhe von knapp 5,2 Mio. Euro erzielt zu haben.
Rund zwei Wochen bis zur Entscheidung
Bis eine Entscheidung über den knapp 70 Seiten dicken Bericht zu erwarten sei und feststehe, ob und wenn wann es zu einer Hauptverhandlung kommt, dürften noch rund zwei Wochen vergehen. In mit der Materie befassten Kreisen wird jedoch erwartet, dass es zu einem Strafprozess kommen wird, heißt es.
Der Bericht sei mit Verzögerung fertig gestellt worden. Die Ermittlungen seien seit Mitte Dezember des Vorjahres abgeschlossen. Dass sich die Causa gezogen habe, liege auch daran, dass der leitende Staatsanwalt Georg Krakow mit Yline und AMIS noch zwei weitere riesige Fälle zu bearbeiten habe. Zudem musste der Vorhabensbericht sorgfältig vorbereitet werden, da das Rechtsgebiet Insidervergehen ist in Österreich laut Experten noch nicht gut beleuchtet sei und es dazu noch keine entsprechende Judikatur gebe.