Es handelt sich um die bislang umfangreichste, öffentlich zugängliche Dokumentation über den Misshandlungsskandal im US- Militärgefängnis Abu Ghraib bei Bagdad zwischen Ende 2003 und Anfang 2004. Die Bilddokumente stammen nach Angaben des Online-Magazins von einem Armeeangehörigen, der sowohl in Abu Ghraib diente als auch mit der Arbeit der Militärermittler vom "Criminal Investigation Command" (CID) vertraut ist. Das Medienunternehmen salon.com wurde 1995 gegründet, hat seinen Sitz in San Francisco und eine weit gehend liberale Ausrichtung.
"The Abu Ghraib Files"
Zum besseren Verständnis haben die Autoren die Akte "The Abu Ghraib Files" in neun Kapitel und eine zusätzliche Video-Rubrik unterteilt. Die einzelnen Sektionen lauten: "Schnittwunden", "Elektrokabel", "geistig verwirrt", "Arbeitshunde", "Standardverfahren" und "sexuelle Erniedrigung". Jeder Rubrik folgt die Warnung: Die Fotos enthalten beunruhigende Abbildungen von Gewalt, Missbrauch und Erniedrigung. Zu jedem Bild haben die Autoren hinzugefügt, welche Angehörigen der US-Armee zu sehen sind und wer die Aufnahmen wann gemacht hat.
Bekannte Gesichter
Auf den Bildern finden sich viele bekannte Gesichter, wie beispielsweise das der US-Soldatin Lynndie England, die inzwischen zu einer dreijährigen Haftstrafe verurteilt wurde. Mit dem Bild, das England mit einer Leine um den Hals eines am Boden liegenden, nackten Häftlings zeigt, wurde sie zum Symbol des Folterskandals, der weltweit für Abscheu und Proteste sorgte.
Zu den bekannten Aufnahmen zählt auch der "Eis-Mann". Der irakische Gefangene Mandel al-Jamadi starb während eines Verhörs durch einen Mitarbeiter des US-Geheimdienstes CIA. Danach ließen sich die beiden US-Soldaten Sabrina Harman und Charles Graner mit dem Toten ablichten.
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