Belgrad - Der am Samstag verstorbene Ex-Präsident Jugoslawiens, Slobodan Milosevic, ist "zutiefst" davon überzeugt gewesen, dass man ihn im Gefängnis des UNO-Kriegsverbrechertribunals vergiften wollte. Dies sagte der frühere jugoslawische Regierungschef Momir Bulatovic am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in Belgrad.

Milosevic habe ihm vorige Woche in einem persönlichen Gespräch versichert, nie die starken Medikamente eingenommen zu haben, die man im Jänner bei einer Blutanalyse entdeckt hatte, betonte Bulatovic. Diese Medikamente sollen die Wirkung der blutdrucksenkenden Mittel bei Milosevic verringert haben.

Bulatovic wurde von Milosevic als Entlastungszeuge nach Den Haag vorgeladen. Er hatte vom 8. bis 10. März mehrere Treffen mit dem einstigen Präsidenten gehabt. Bulatovic erklärte, dass der Haager Angeklagte am vergangenen Mittwoch "sichtbare Probleme" gehabt habe, sich zu konzentrieren. Bulatovic sollte Anfang dieser Woche als 54. Entlastungszeuge im Prozess gegen Milosevic aussagen. (APA)