Stadtrat Mario Canori, der sich - wie DER STANDARD berichtete - zunächst geweigert hatte, wird nun sein Gemeinderatsmandat Gunzer doch zur Verfügung stellen. Dienstag um 17 Uhr hatte BZÖ-Chef und Landeshauptmann Jörg Haider den renitenten Klagenfurter BZÖ-Klub zur Krisensitzung in sein Büro in der Landesregierung vergattert. Dort teilte Haider mit, dass Canori nach einem Telefonat mit ihm nun doch zur Aufgabe bereit sei. Was von den Klagenfurter Orangen mit Genugtuung quittiert wurde, nachdem sich andere Gemeinderatsmitglieder geweigert hatten, ihr Mandat Gunzer zur Verfügung zu stellen.
Erleichterung
Auch der Chef der Klagenfurter Stadt-Orangen, Christian Scheider, zeigt sich gegenüber dem STANDARD erleichtert: "Ich glaube, es wird eine gute Zusammenarbeit mit Gunzer". Und damit es nicht wieder wie mit Canori zu parteiinternen Revierkämpfen kommt, ließ sich Scheider vor den Augen Haiders auch gleich als Klubobmann bestätigen: "Einstimmig", freut sich Scheider, der schon einmal von den Landes-Orangen ausgehebelt werden sollte.
Welches Trostpflaster Canori nun von Haider erhält, ist noch offen. ÖVP und SPÖ hatten Canori stets als verlängerten Arm seines Erfinders Haiders empfunden. Der Plan Canori statt Haiders Stellvertreter Martin Strutz auf Landesebene zu installieren, scheiterte schon einmal, weil Strutz, der sich vor allem als Kulturreferent gut profilieren konnte, unerwartet Rückendeckung von den Medien erhalten hatte. Doch nach der Nationalratswahl könnte es zu einem neuen Anlauf kommen.