Der 63-Jährige, den Israel für eine Reihe von Anschlägen verantwortlich macht, ist auf der Stelle tot. Die PLFP schwört Rache, die Eskalation der Gewalt nimmt ihren Lauf bis hin zu den jüngsten Gewaltakten. Ein PLFP-Kommando erschießt im Oktober 2001 den israelischen Tourismusminister Rehavam Zeevi. Die Drahtzieher des Mordes, darunter PLFP-Chef Ahmed Saadat, werden im Westjordanland verurteilt.
Das Abkommen von Ramallah mit Israel legt im Mai 2002 fest, dass die Attentäter im‑ Jericho-Gefängnis untergebracht werden. Britische und US-Beobachter sollen sicherstellen, dass die Männer hinter Gittern bleiben. Kurz vor dem Angriff am Dienstagmorgen wurden die Beobachter abgezogen.
Auch deswegen entlud sich die Wut vieler Palästinenser vor allem gegen britische Einrichtungen im Gazastreifen. "Die Palästinenser konnten nicht für die Sicherheit unserer Leute sorgen", begründet Dan Chugg, Sprecher des britischen Außenministeriums, den Abzug der Beobachter. Zudem hätten die Palästinenser das in Ramallah unterzeichnete Abkommen über die Inhaftierung der Hintermänner des Zeevi-Anschlages verletzt. So hatten die Männer etwa Mobiltelefone in ihrer Zelle, obwohl das untersagt war. Die Israelis seien über die Uhrzeit des Abzuges jedenfalls nicht im Vorhinein informiert worden, sagt Chugg.
Dass es Israel primär um die Ergreifung der Zeevi-Mörder ging, bezweifelt indes Moyin Rabbani, Nahostexperte der International Crisis Group, eines Thinktanks mit Hauptsitz in Brüssel. Vielmehr sollte Israels wahlkämpfender Premier Ehud Olmert die Chance bekommen, "den harten Burschen" zu spielen. Zudem sollte der Druck auf die Autonomiebehörde erhöht werden, um ein Scheitern der Hamas- Regierung zu bewirken.