Man könne sich zu Details nicht äußern und im übrigen auch kolportierte Summen und Werte nicht nachvollziehen, sagte ein BAWAG P.S.K.-Sprecher zur APA.
Laut Bloomberg fanden sich auf Refco-Karibik-Konten rund 525 Mio. Dollar (439 Mio. Euro), die sich - so vermuten Ermittlerkreise in den USA - möglicherweise aus "fake bonds" speisten. Eigentümer dieser "Phantom-Bonds" sollen sechs seit Juli 2004 auf Anguilla ansässige Firmen sein, an denen die österreichische BAWAG beteiligt sein soll. Die Nummern dieser Bonds stimmten mit keiner Nummer überein, unter denen Anleiheemissionen registriert sind, womit für die Ermittler fraglich scheint, ob es die Emissionen überhaupt gab, hieß es in dem Bericht.
Vorläufige Gläubigerliste
Die in dem Bloomberg-Bericht angeführten Informationen "entstammen offenbar einer vorläufigen Gläubigerliste aus dem Refco-Insolvenzverfahren", schrieb die BAWAG in einem Pressestatement am Nachmittag zu den neu genannten Summen. Wie die Werte in dieser vorläufigen Gläubigerliste zustande gekommen seien, sei "nicht nachvollziehbar".
Bisher seien die Refco-Gläubiger vom Gericht nicht offiziell aufgefordert worden, ihre Forderungen anzumelden. Die BAWAG werde jedenfalls das noch bestehende Gesamtrisiko in Zusammenhang mit Refco von rund Euro 392 Mio. Euro als Forderung anmelden, wofür auch in der Bilanz 2005 Vorsorge getroffen werde.
Forderungen noch nicht angemeldet
Damit wurde heute bestätigt, dass auch die BAWAG ihre Forderungen in der Insolvenzcausa Refco noch nicht beim US-Insolvenzgericht angemeldet hat. Erst wenn es von Seiten des Gerichts endlich die formale Aufforderung dazu gebe und dann endgültige Gläubigerlisten vorliegen, werde man einen ordentlichen Status kennen, so der Sprecher.