Die deutschen Strafverfolgungsbehörden haben
gegen zwei Journalisten Anklage wegen Beihilfe zum Geheimnisverrat im
Fall "Cicero" erhoben. Die Ermittlungen gegen den Berliner Autor
Bruno Schirra und den Auslandschef der Schweizer Zeitung
"Sonntagsblick", Johannes von Dohnanyi, seien damit abgeschlossen,
teilte die Potsdamer Staatsanwaltschaft am Mittwoch mit. Dabei ging
es um einen Artikel im Magazin "Cicero" vom April 2005, in dem laut
Ermittlungen aus einem internen Auswertungsbericht des
Bundeskriminalamtes (BKA) über den irakischen Terroristenführer Abu
Mussab al-Zarqawi zitiert wurde.
"Cicero"-Redaktion im September 2005 durchsucht
Von Dohnanyi hat nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft den
BKA-Bericht an Schirra weitergeleitet, aus dem dann zitiert worden
sei. Auf der Suche nach dem Leck im BKA hatte die Staatsanwaltschaft
im September 2005 die Redaktionsräume von "Cicero" in Potsdam und die
Berliner Wohnung von Schirra durchsucht und Akten sowie Datenträger
beschlagnahmt.
Wegen der Durchsuchung hat die Zeitschrift inzwischen das
Bundesverfassungsgericht angerufen. Der damalige Bundesinnenminister
Otto Schily hatte die Ermittlungen, die auf eine Anzeige des BKA
zurückgehen, formal genehmigt. Er musste sich dafür vor dem
Innenausschuss des Bundestags rechtfertigen. (APA/dpa)