Bagdad/Kairo - Aufständische haben im Irak innerhalb einer Woche 533 Anschläge auf US-Truppen und die irakischen Sicherheitskräfte verübt. Das geht aus einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht des Verteidigungsministeriums in Bagdad hervor. In diesem Zeitraum seien 30 Autobomben und 217 weitere Sprengsätze explodiert, hieß es.

Attentäter näherte sich mit Fahrrad

Ein Selbstmordattentäter sprengte sich am Mittwoch vor einer Grundschule in die Luft gesprengt und riss zwei Menschen mit in den Tod. Sechs weitere Zivilisten wurden bei dem Anschlag verletzt, darunter auch zwei Schüler. Nach Angaben der Polizei saß der Attentäter auf einem Fahrrad, als er den Sprengstoff vor der Al-Amin Grundschule in Bakuba, 60 Kilometer nordöstlich von Bagdad, zündete.

Familie starb unter US-Angriff

Im Nordirak starben nach Angaben von Krankenhausärzten elf Mitglieder einer Familie bei einem US-Angriff. Unter den Opfern seien mehrere Frauen und Kinder, sagten Ärzte im Allgemeinen Krankenhaus von Tikrit. Sie berichteten, die US-Armee habe am frühen Morgen von einem Hubschrauber aus das Haus der Familie in einem Dorf nahe der Ortschaft Al-Ishaki beschossen. Der Hintergrund des Angriffs blieb unklar. Das US-Militärkommando berichtete lediglich von der Sprengung zweier Waffenlager südlich von Tikrit.

Autobombe in Bagdad

In Ost-Bagdad starb am Mittwoch ein irakischer Zivilist durch die Explosion einer Autobombe. Der sunnitische Rat der Religionsgelehrten berichtete, der zum Rat gehörende Prediger Scheich Hussein Turki sei in Makdadija am Dienstagabend erschossen worden. Sein Sohn sei verletzt worden. Bei weiteren Anschlägen wurden am Mittwoch zwei Polizisten und zwei irakische Zivilisten getötet. Die US-Armee teilte unterdessen mit, zwei ihrer Soldaten seien am Montag in der Provinz Anbar von Aufständischen getötet worden.

In Bagdad verhängte das Innenministerium ein Fahrverbot von Mittwochabend bis Donnerstagnachmittag, um Anschläge während der geplanten Parlamentssitzung zu verhindern. Das Parlament soll an diesem Donnerstag, drei Monate nach der Wahl, erstmals zusammentreten. (APA/dpa)