Das Hochwasser aus Bulgarien hat die Türkei
erreicht und dort schwere Überschwemmungen verursacht. Die türkische
Armee evakuierte am Dienstag ein überschwemmtes Internat in Edirne
mit 87 Schülern im Alter von sieben bis zwölf Jahren, wie die
örtlichen Behörden mitteilten. Der Gouverneur der Provinz Edirne,
Nusret Miroglu, gab den bulgarischen Behörden die Schuld an den
Überschwemmungen. Bulgarien habe die Schleusen am Arda-Fluss zu weit
geöffnet, sagte er der Nachrichtenagentur Anadolu Ajansi.
Dutzende Häuser überflutet
Edirne liegt 220 Kilometer westlich von Istanbul in der Nähe des
Dreiländerecks Türkei-Griechenland-Bulgarien. Der in Bulgarien
entspringende Arda fließt dort in den Meric-Fluss, der die
türkisch-griechische Grenze bildet. Im am schwersten betroffenen
Bezirk Karaagac stand am Dienstag eine Brücke unter Wasser. Der
griechisch-türkische Grenzübergang Pazarkule musste geschlossen
werden. Dutzende Häuser, Geschäfte und Amtsgebäude wurden überflutet.
Hochwasseralarm herrschte auch auf der griechischen Seite des Meric.
Miroglu forderte das türkische Außenministerium zum Einschreiten
auf. "Wenn Bulgarien das Wasser nach und nach in die Flüsse gelassen
hätte, wären diese Überschwemmungen nicht passiert", klagte der
Gouverneur. (APA/AFP)