Nach seiner Darstellung handelten die Angehörigen der Todesschwadronen eigenmächtig und nicht auf Befehl des Ministers. Arabische Sunniten hatten dem Minister Bajan Bakr Solagh, der zu Schiiten-Partei SCIRI gehört, vorgeworfen, er benutze eine illegale paramilitärische Einheit, die aus der Miliz seiner Partei hervorgegangen sei, für Morde an sunnitischen Geistlichen und politischen Gegnern. Bei mehreren Entführungen hatten Augenzeugen berichtet, die Kidnapper hätten Uniformen der Polizei getragen.
Irak
Innenministerium bestätigt Berichte über Todesschwadronen
Mitglieder handeln eigenmächtig "aus Rache"
Bagdad/Kairo - Das irakische Innenministerium hat
erstmals die von der US-Armee und von sunnitischen Organisationen
veröffentlichten Berichte über Todesschwadronen aus den Reihen der
Sicherheitskräfte bestätigt. Ein hochrangiger Ministerialbeamter
sagte der irakischen Zeitung "Al-Mashreq" (Dienstagausgabe), eine
Untersuchungskommission habe festgestellt, dass 22 Beamte aus dem
Innenministerium und drei Mitarbeiter des Verteidigungsministeriums
in den Fall verwickelt seien. Diese hätten Zivilisten entführt und
getötet, "um Rache zu üben", sagte Generalmajor Kamal Hussein.
In Bagdads westlichem Vorort Abu Ghraib wurde am Dienstag die
Leiche eines sunnitischen Predigers gefunden. Ein Sprecher des
sunnitischen Rates der Religionsgelehrten sagte, Scheich Ahmed Hashim
Ahmed, ein Imam aus Süd-Bagdad, sei vor einer Woche entführt worden. (APA/dpa)