Nicky Silvers "Fette Männer im Rock" im Landestheater Niederösterreich
Redaktion
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"Iss Lippenstift!", hat Phyllis Hogan ihrem ausgehungerten Sohn Bishop entgegenzusetzen. Für Überlebende, die auf eine Insel abgestürzt sind, herzlich wenig. Mutters perfid-gelangweilte Produkthörigkeit und fünf Jahre Leichenschmaus machen Sohnemann zu jener Menschen fressenden Testosteronmaschine, die als Identifikationsfigur gereichen soll. Nicky Silvers "Fette Männer im Rock" bietet vier Positionen menschenverachtender Selbstbesessenheit. Dora Schneiders ausgewogene Inszenierung mit einem kraftvoll gesetzten letzten Akt sorgt für einen an Schizophrenie grenzenden Theatergenuss. Gekrönt wird die solide Performance von Stuflesser, die als Ego-Naivchen den Brachialwitz der Selbstbezogenheit dorthin bringt, wohin er gehört: in den Raum zwischen den Figuren. (pet/ DER STANDARD, Printausgabe, 14.03.2006)
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