Hormon schützt vor Vergrößerung
Jetzt hat eine Gruppe von Wissenschaftlern unter Führung des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin Berlin-Buch (MDC) im Tierversuch nachgewiesen, dass ein bestimmtes Hormon, kurz CNP genannt, das Herz davor schützen kann, sich krankhaft aufzublähen.
Die Arbeit von Dr. Thomas Langenickel, Jens Buttgereit und Univ.-Prof. Michael Bader vom MDC in Zusammenarbeit mit Forschern der Berliner Universitätsklinik Charité und anderen Wissenschaftern wird jetzt in der Online-Ausgabe der Proceedings of the US-National Academy of Sciences veröffentlicht. Die Forscher untersuchten die so genannten natriuretischen Peptide.
Das sind Hormone, die unter anderem den Wasserhaushalt des Körpers regulieren und dadurch in das Herz-Kreislauf-System eingreifen, in dem sie zum Beispiel den Blutdruck senken, heißt es in einer Aussendung des MDC in Berlin.
Test an Ratten
Zu diesen Hormonen gehört auch das C-Typ natriuretische Peptid, abgekürzt CNP. Aus Versuchen in der Zellkultur hatten die Forscher Hinweise darauf, dass CNP vor Hypertrophie schützt. Das geschieht dadurch, dass CNP an den so genannten natriuretischen Peptid-Rezeptor (NPR) B bindet und ihn damit aktiviert. Doch ist über diesen Rezeptor und seine Funktion für das Herz noch sehr wenig bekannt.
Was dieser Prozess im lebenden Organismus bewirkt, untersuchten die Forscher anahnd von transgenen Laborratten. Sie stellten fest, dass wirklich die Bindung von CNP an den B-Rezeptor ausschlaggebend dafür ist, das Herz vor krankhafter Vergrößerung zu schützen. War der NPR-B blockiert, erkrankten die Tiere an der Hypertrophie des Herzmuskel.